Umfrageergebnis anzeigen: Gedicht des Monats Juni 2008 zum Thema "Wassertropfen"
- Teilnehmer
- 36. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
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2 5,56%
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7 19,44%
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1 2,78%
-
1 2,78%
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4 11,11%
-
4 11,11%
-
9 25,00%
-
3 8,33%
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5 13,89%
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2 5,56%
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2 5,56%
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3 8,33%
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5 13,89%
-
aus dem Pflichtenheft eines Tropfens
4 11,11% -
2 5,56%
-
4 11,11%
-
3 8,33%
Multiple-Choice-Umfrage.
-
09.06.2008, 00:27 #1
no-nerd
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Gedicht des Monats: Juni 2008 - Thema: Wassertropfen
Sollte Euer Gedicht versehentlich anders dargestellt werden, als von Euch beabsichtigt, dann schickt mir bitte eine PN mit exakten Änderungsangaben.
Sollte aus irgendwelchen Gründen Euer Wettbewerbsgedicht, nicht in der Auflistung auftauchen, dann gebt crux oder mir Bescheid.
Jeder darf diesmal für zwei verschiedene Gedichte voten.
Viel Spaß beim Abstimmen.
As usual: Jedweder Manipulationsversuch führt zum Ausschluss aus dem aktuellen und/oder zukünftigen Wettbewerb.
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09.06.2008, 00:39 #2
no-nerd
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Wintertropfenwunder
Querfeldein verschneit die Welt,
Flockenpracht von oben runter,
unberührt. Es zeigt die Kält'
weißes Wintertropfenwunder.
Kinder spielen gern den Held,
rotgefrohr'ne Nasen, bunter
Schals und Handschuh', glücklich meld'
weißes Wintertropfenwunder.
An den Ästen frieren die Tautropfen,
See und Bach sind zugefroren.
Mama, Papa trinken heißen Hopfen,
Sohn und Tochter sind wie neugeboren.Geändert von Francine (10.06.2008 um 10:44 Uhr)
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09.06.2008, 00:40 #3
no-nerd
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Spiegelbild
Ein Tropfen formt sich,
lautlos in die Stille wachsend,
an dem rostzerfressnen Rohr.
Nur zwei Augen blicken,
erkennen sich für Augenblicke
selbst im Tropfen wieder.
Glitzern hell in dieser Perle
voller Schönheit, voller Glanz,
wie ein zweites Mal geboren.
Doch bricht die Wassertropfenpracht
mit einem Schlag auf dem Beton
- ein zweites Mal gestorben.
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09.06.2008, 00:41 #4
no-nerd
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Regentropfentanz
Wildes Strohfeuer,
sichtkarg und ohne Steuer,
bleibt Abenteuer
Ratlose Gesten,
Rosenwörter verpesten,
leere Blattgoldkästen.
Wasserläuferwelt,
Wellenberg steigend und fällt,
Nur ein Traum noch hält.
Regentropfentanz,
frei von Trauer, Arroganz,
verleiht neuen Glanz.
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09.06.2008, 00:42 #5
no-nerd
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Überleben
Schweigend weiß Millionen um mich
Und der Abgrund ist nah,
Schwarze Züge im Licht –
Scharfe Kanten der ältesten Welt.
Die Entfernung so klar
Uns’re Dichte nicht hält
Und die Einheit in Tränen zerbricht.
Meine Form geometrisch gesund.
Blau mein Körper, bald rot.
In den Atem zu bunt
Schießt die luftige Macht und verbleibt.
Mich erschüttert der Tod,
Jeder fühlt sich geteilt.
Leiser Knall, lauter Rausch am Grund.
Enge Pässe aus körnigem Sand
Abgeschliffener Stein,
Weich gepolstert der Rand
Spitze Wurzeln verraten die Furcht.
Seelen schweigend und rein
Schlürfen durch und gehorcht
Warmer Schlamm der Bewegung der Hand.
Schein dringt durch und ich gleite hinein.
Kühler Schwung, sanfter Hieb.
Wieder mächtig und frei
Sind die Massen und jeder erblüht.
Alles Schlechte im Sieb
Hängt zusammengeknüllt.
Alle driften und doch bin allein.
Bald die Wellen zerfetzen mein Fleisch.
Salz und Gift ums Gesicht.
Und um mich dunkles Reich.
Voll vom weinenden, armen Geruch.
Boden saust und zischt.
Letzte Kraft, letzter Bruch
Und die Grenze ist wieder erreicht.
Sonnenwind, diese Helle mich hebt.
Körper lacht, greift die Luft.
Weiser Nebel verklebt
Um die Augen und vor dem Mund.
Kaum zu sehen die Kluft,
Wieder frei, wieder rund.
Und die Wolke sich wiederbelebt.
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09.06.2008, 00:44 #6
no-nerd
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Morgen Grauen
In einer tiefen Nacht aus Blau
das Sinken unsrer stolzen Schiffe
in feuchte Ewigkeit
dein Abwärtsfahren in die Schlucht der See
dann ein Verlöschen
Am Morgen aber steigt herauf
Aus meines Traumes klammen Laken
dein Lächeln in die weichen Kissen
Und doch in deinen Augen
Wassertropfen
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09.06.2008, 00:47 #7
no-nerd
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Befreiter Fluss
Er fiel nicht
auf.
Geschmeidiger
als jeder Aal,
toste er mit,
nanissimo -
war streifender
Punktmassenhauch
in den Nacken
der Flüchtenden.
Blind zerging er,
im Sonnenschlag.
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09.06.2008, 00:52 #8
no-nerd
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Abendstille
Blaue Libellen
taumeln durch glitzerndes Nass -
Regenbogentanz
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09.06.2008, 00:53 #9
no-nerd
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Wie ein Tropfen
Wie ein Wassertropfen
Auf dem heißen Stein
So scheint unser Leben
So begrenzt und klein
Ein ganz kurzer Traum
Rasch zu Ende eben
Trost erfährt ein Tropfen
Ruhend auf dem Stein
Ohne trüben Sinn
Planvoll tanzt er fein
Fast unsichtbar klein
Einst zur Wolke hin
Neues leichtes Leben
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09.06.2008, 00:57 #10
no-nerd
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... in weiche Form gelegt.
Schwere Tränen stürzen auf das Papier,
zerspringen zu tausend kleinen Kristallen.
Gedanken blicken unsortiert zu mir.
Tausendfach aus meinem Kopf gefallen.
Ein Mosaik zu schaffen, wäre wunderbar.
Mit meinen Händen liebevoll erstellt,
zerliefen Steine zu buntem Durcheinander
und Farben schmückten mein Gedankenfeld.
Starres Gebilde in weiche Form gelegt,
zeigt sich in nie geglaubter Vielfalt wieder.
Meine tiefe Schwermut hat sich fortbewegt,
lässt sich an anderer Stelle nieder.
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09.06.2008, 01:00 #11
no-nerd
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Schatten tanzen Tango
Die kleinen Steine grau
mit braunen Sprenkeln
umhüllt von zarten Wellen
die Sonnenstrahlen streicheln -
auch Wasseroberflächen
Schatten tanzen Tango
gleiten wiegen lieben Steine
Bewegung schenkt Ergründen
Tiefe ohne tasten
Berührung nur zum Schwingen
so tanzen Grautöne
mit sanften Winden
und streifen manchmal
geliebte kleine Steine -
wenn Wasser Atem schöpft
um sich im Himmel zu verbinden.
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09.06.2008, 01:06 #12
no-nerd
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Scheintoter Wassertropfen
Oh du alter stiller Ozean.
Schläfst heute Nacht so unruhig.
Wälzt dich hin und her und dein rasender Herzschlag
schlägt mächtige Wellen auf deiner rauen Oberfläche.
Bist schon wieder verfolgt von diesem Alptraum,
der die Sonne vom Himmel stürzen
und deine eisigen Gewässer in Sekundenbruchteilen verdampfen lässt.
Bist schon wieder gefangen von diesem heißen Schmerz,
der deinen Körper lähmt und dir
den letzten Tropfen Blut aus den vertrockneten Adern presst.
Der dich mit verzweifelten Blicken alle Himmelsrichtungen absuchen lässt,
ob nicht doch noch irgendwo ein paar versprengte Wassertropfen
deinen entblößten und verbrannten Leib kühlen und dir
neue Luft zum Atmen geben könnten.
.
Aber schon geht im Traum ein letztes Zucken durch dich hindurch.
Und erneut wird dein Nachtlager zu einem nassen Grab,
an dem ich dir mit lauten Zurufen das letzte Geleit verweigere.
Nun wache doch endlich auf, alter einfältiger Freund!
Es ist nur wieder mal die glühende Abendsonne,
die langsam am Horizont versinkt
und doch so nah deinen Wahnsinn streift.
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09.06.2008, 01:09 #13
no-nerd
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Wassertropfen
Gar tausendfach empfang ich dich,
mit weit gestreckten Armen,
gar bete ich, komm rette mich,
und schenk mir dein Erbarmen.
Genau wie du war ich einst auch,
doch ist das Band zerrissen,
was uns einst hielt ist Schall und Rauch,
ich werde dich vermissen.
Was kann ich schon allein bewegen,
meine Welt ist völlig karg,
ein Tropfen macht noch keinen Regen,
doch zu Tausend sind wir stark.
Wie Wassertropfen, stetig fallend,
erwecken wir erneut das Leben.
Gar tausendfach zur Faust uns ballend,
wird die Welt bald durch uns beben!
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09.06.2008, 01:14 #14
no-nerd
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Plipp Plapp
„Es sind doch nur sechs Wochen mein Schatz“
Wieder muss ich weinen und kann nur an dich denken.
Für mich ist es mehr als eine Ewigkeit
und zwischen dem Plipp Plapp des Wasserhahns
weine ich bittere Tränen.
Plipp Plapp, macht dieser blöde Wasserhahn.
Alle fünf Sekunden Plipp und alle fünf Sekunden Plapp.
Zwei Tage bist du fort, und ich schreib dir diese Zeilen.
Plipp-Wie soll mein Tag vergehen ohne dich? Plapp-
Sechs Wochen werde ich Plipp- ohne dich nie schaffen.
Plapp-Ich sehe dein Bild vor mir, und weiß Plipp-
erst in diesem Plapp- Moment, wie sehr ich dich liebe.
Plipp-Salzige Tropfen küssen deine Plapp- Lippen
und ich sehne Plipp-mich nach deinen starken Armen.
Plapp-Und vor allem nach deinen Plipp- blauen Augen.
Plapp-Ich werde dir jeden Tag einen Plipp-Brief schreiben,
weil ich dich Plapp- liebe und ohne dich Plapp- nicht leben kann.
Zunächst werde Plipp- ich erst einmal eine Aspirin nehmen,
Plapp-der tropfende Wasserhahn macht mich verrückt Plipp-
In tiefer Liebe
deine PlippGeändert von Francine (09.06.2008 um 12:51 Uhr)
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09.06.2008, 01:20 #15
no-nerd
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aus dem Pflichtenheft eines Tropfens
Ja, ich bin der, den du wohl kaum vermisst,
wohl aber deines Gartens Grün;
bin der, der sinnlos heisse Steine küsst;
bin Stetiger in dem Bemühn
zu höhlen; runden, was gar eckig ist;
zu streicheln was da wurmig, schneckig ist.
Und ich bring deinen Schirm zum Blühn.
Bring Farb, wenn man den Regenbogen hisst.
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