Thema: Eine Lanze für den Blankvers
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12.11.2018, 21:41 #1
Festival
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Eine Lanze für den Blankvers
Im Blankvers schreiben fordert Dichter mächtig
heraus und bringt es rasch zu Tage, ob
Gefühl für Takt und Rhythmus spürbar
vorhanden sind, die Verse sich mit Schwung
und reimlos aneinander schmiegen wollen.
Der Jambus hinkt zuweilen zwar ein bisschen,
doch fünf Mal sollte er pro Vers gelingen;
mal darf er weiblich, dann auch männlich enden,
probierts - geschmeidig wird der Rede Fluss.
Die Großen, Shakespeare, Goethe, haben nicht
allein Gedichte, sondern ganze Dramen
in Jamben ungereimt geschrieben, uns
gelehrt, wie Poesie die Welt verzaubern,
zu bessren Menschen uns verändern kann.
Du sprichst, o Dichter, große Worte ganz
gelassen aus, bedienst dich hier sogar
der Sprache deines Vorbilds, lässt uns ahnen,
wieso der Blankvers viele Jahre hoch
im Kurse stand und Klapperreime zu
verhindern wusste, elegant den Sinn
mit Form verband, den Ohren gut gefällt.
Das Reimen, Brüder, Schwestern, ist modern,
verdeckt sehr oft: Des Pudels wahren Kern
hat mancher tumber Reimer nicht gefunden,
die Lyrik kann durch Klappern nicht gesunden.Geändert von Festival (12.11.2018 um 23:24 Uhr)
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13.11.2018, 13:20 #2
Ritter der Endreime
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Er lebe hoch
Lieber Heinz,
alte Liebe rostet nicht. Ich musste gerade an die guten alten Zeiten denken, in denen wir (ein kleines Grüppchen) uns zur Aufgabe gemacht hatten, zu einer vorgegebenen Gedichtform ein Gedicht zu schreiben. Nun zum Blankvers.
Auch wenn den Blankvers wenig Dichter reizen,
ist er in Foren immer noch zu finden.
Sogar ein Reimverliebter hebt den Daumen
und nickt dem braven Lanzenträger zu.
Die Christin Daja weiß, wovon ich spreche,
genau so hat sie einst den Herrn begrüßt.
So lasst uns alte Formen neu beleben
und sie ein Teil von diesem Forum sein.
Liebe Grüße
SidgraniDichten und dichten lassen
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13.11.2018, 18:24 #3
Festival
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Lieber Sidgrani,
für mich nur kann ich sprechen und behaupten:
Man übt recht gut im Jambentakt zu schreiten.
Zur gleichen Übung eignen sich sogar
Trochäen, die man aneinander reiht;
erweitert wird der Schatz der Worte mächtig
und reimen darf man auch, nur Blankvers darf
man diese Schreiberei nicht nennen, aber
gewohnt an gleiche Takte kann man dann
geschickt zu andern fremden Füßen greifen.
Schön, dass wir einer Meinung sind.
Liebe Grüße,
Heinz
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15.11.2018, 09:28 #4
Ritter der Endreime
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gewohnt an gleiche Takte kann man dann
geschickt zu andern fremden Füßen greifen.
L.G. SidgraniDichten und dichten lassen
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18.11.2018, 21:14 #5
Festival
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Lieber Sidgranii,
meinst Du etwa "meine" Suleika? Immerhin stimmt ein genanntes Merkmal - der angewendete Trochäus.
Liebe Grüße,
Heinz
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19.11.2018, 16:04 #6
Ritter der Endreime
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Lieber Heinz,
wenn du die Suleika meinst, dann ist es auch meine! "Nicht Gelegenheit macht Diebe ..."
Lieben Gruß
SidgraniDichten und dichten lassen
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