Thema: Aus!
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13.01.2021, 16:49 #1
Gelegenheitsdichter
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Aus!
Aus!
Doch wenn der Wunsch die Wirklichkeit verwirrt,
Wenn Türen schlagen und die Fenster schlackern,
Wenn schlechte Träume Nacht und Tag beackern
Und Schmerz durch Herz und Kopf und Seele irrt,
Ist es, als ob ein Bienenstock laut sirrt,
Weil dort wie wild die Bienen fleißig rackern.
Man möchte dieses Bild an alle Wände tackern,
Um das das ganze Denken flackernd flirrt;
Man möchte sich zerreißen und verbrennen;
Man möchte sich in sich vergraben und
Die große Not bei ihrem Namen nennen,
Um ihn gleich auszuwaschen, diesen Mund,
Der aussprach, was wir lieber nicht erkennen
Und wissen wollen: Aus ist’s, tat er kund!Geändert von Walther (13.01.2021 um 22:13 Uhr)
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14.01.2021, 08:35 #2
unterwegs
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Lieber Walther,
Abgesehen davon, dass es gut gemacht ist, was ich allerdings bei dir voraussetze (das ist der Nachteil, wenn man gut schreibt), hast du mich irgendwie auf dem falschen Morgenfuß erwischt.
Ich kam bis jetzt nicht darauf, was "aus" sein soll ..
Vielleicht helfen mir ja weitere Kommentare.
Gruß Lé.Man hat mich ermutigt, zu glauben, ich lebte an einem absurden Ort auf einem unbedeutenden Planeten am Rande einer kleinen Galaxie in einem langsam erkaltenden Universum.
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14.01.2021, 15:37 #3
Gelegenheitsdichter
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14.01.2021, 15:41 #4
gebügelt
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Hallo Zusammen,
das Aus verstehe ich als Mehreres: als ein Aus und Ende des Lebens. Und ein Aus von Hoffnung. Ein Aus von Erfüllung. Aus von Wunsch nach Leben weiter zu leben. Oder ein schmerzliches Ende von Liebe, die nicht mehr ist. Nach meinem Empfinden beschreibt das Gedicht ein Ende ohne Trost, also wirklich etwas Düsteres und Trauriges. Eine Enge, die sich geschlagen gibt und im Ausspruch AUS ISTS! dennoch nicht das Aus akzeptieren kann und in seine letzte Verzweiflung hinein, quasi fast magisch, das Aus durch das kund gebende Wort noch einmal für sich konstatiert. Und so das Wort den Endpunkt setzt, durch Kundgabe und Ausruf. Und nicht ein Schweigen in der Weite und im Trost der Liebe. Dafür müsste das AUS weiter gehen, wenn das möglich ist.
Beste Wünsche,
Thomkrates---
Die Leiden der Zeit sind zeitlos zu heilen.
Wer die Leiden erschaut nur im Körper, der irrt.
Der Geist und die Seele sollen glücklich verweilen,
ansonsten das Übel der Welten uns flirrt.
---
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14.01.2021, 17:24 #5
Gelegenheitsdichter
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Hi Thom,
danke fürs betrachten und analysieren. das konzept der offenen assoziation hast du schön erfasst. auch dazu meinen dank.
meine texte sind nicht personenbezogen, wenn das nicht formuliert ist. sie betreffen auch nicht die aktuelle sitation des autors.
deine wünsche sind gern gehört. ich gebe sie mit freuden zurück.
lg W.Geändert von Walther (14.01.2021 um 21:18 Uhr)
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14.01.2021, 18:19 #6
gebügelt
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Hallo Walther,
da bin ich beruhigt. Hatte ich aber vermutet.
Beste Grüße,
Thomkrates---
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