Thema: PhilosoPi
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30.05.2005, 18:23 #1
Halbgott in Code (admin)
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Im Quadrat der Kreise
jagen Quanten
quer in Räumen
nach artverwandten
Schwingungsschäumen
Und sie flüstern leise
fast wie aus einem Guss
Atomare
Winkelgrade
sind die Stare
der Parade
hört, sie singen:"Sinus"Das hier ist meine Signatur und ich bin stolz darauf.
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30.05.2005, 18:44 #2
gefaltet
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Ja Satchmo, was soll ich dazu sagen?
Die Metrik ist in Ordnung, aber was ist das bitte inhaltlich? Mehr als ein kleiner Scherz wohl nicht.
Was drückt mir diesen Gedicht aus, außer ein vergedichtetes Wortspiel mit der Zahl PI und dem Wort Philosophie. Geht es um die Reduzierung des Seins auf Mathematik und Logik? Oder sind die Atome (bzw. die kleinsten Teilchen) erst Grund der Mathematik? Ich kann mit diesem Gedicht wenig anfangen und es scheint mir mehr ein Spiel als ein wirklich gutes, das heißt mir auch ernsthaftes, Gedicht zu sein. Wenn ich falsch liege, verbessere mich.
MFG WilloErkennen selber braucht einen Augenblick, die Erkenntnis auszudrücken ein Leben.
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30.05.2005, 19:50 #3
gefaltet
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@basse Und was drückt dieses Gedicht nun konkret aus?
Erkennen selber braucht einen Augenblick, die Erkenntnis auszudrücken ein Leben.
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12.08.2005, 22:54 #4
getrocknet
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Ich wage mal eine Interpretation:
Wie schon im Titel angedeutet, geht es um Philosophie und Physik.
Bei den ersten Versuchen, die Fläche eines Kreises zu berechnen, wurde sie durch Quadrate angenähert. Schließlich kam man auf die Kreiszahl Pi. Ich glaube, Pi ist die am meisten diskutierte - und mystifizierte - Naturkonstante.
Die Quantenmechanik ist ja ein wenig konterintuitiv und gibt viele Probleme auf, die recht oft in philosophische Debatten übergehen.
Also haben wir in der ersten Strophe zwei Mysterien: das der Kreise und das der Quanten. Die Quanten werden nun personalisiert: sie flüstern leise. Worüber? Das ist wieder Sache der Philosophie... physikalisch ist jedenfalls die "Quantenkommunikation" heiß diskutiert (-> Quantencomputer).
Ich nehme mal an, daß mit "atomaren Winkelgraden" Winkel zwischen den Atomen gemeint sind, denn weder in der klassischen noch in der quantenmechanischen Beschreibung kommen Winkel innerhalb der Atome vor. Die Winkel zwischen den Atomen sind jedenfalls nicht x-beliebig, sondern können nur gewisse Einstellungen. Für Chemiker und Biologen sind sie wirklich die "Stare der Parade", sie können ein Molekül ganz gewaltig verändern (nicht so sehr im Aussehen wie in seiner Wirkung). Auch das ist ein wissenschaftlich und philosophisch stark diskutiertes Thema (links- und rechtsdrehende Moleküle -> Materie/Antimaterie etc.).
Diese Winkelgrade singen nun. Dieses "Singen" kann man wie das Flüstern philosophisch auffassen, es impliziert ein Eigenleben, das über menschliche Begriffe hinausgeht. Sie singen aber nicht das molekulare Pendant zu Hänschen klein, sondern "Sinus", also eine (und zwar die beliebteste) Winkelfunktion. Diese ist mit der Zahl pi eng verknüpft [ sinus(pi)=0 ]. womit ihr Verhalten wieder auf mathematische Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt ist.
So führen also die Unzulänglichkeiten der mathematischen Beschreibung der Welt (d.h. der Physik) zu philosophischen Problemen, die aber wiederum auf die Mathematik zurückfallen und diese unterstützen.
*lufthol*
Ich frage mich jetzt nur, ob du das so gemeint hast oder ob ich das hoffnungslos überinterpretiert habe... (meine Interpretation gefällt mir aber)
[Geändert durch Phonona am 13-08-2005 um 17:59]Jemand der Drogen kauft unterstützt damit Kriminelle, und das sind gewöhnlich keine netten Menschen und haben das Geld nicht verdient.