Thema: das ist das Haus...
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01.06.2005, 11:41 #1
admin
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01.06.2005, 11:54 #2barfly Guest
hallo micha
also ich bin begeistert, von der idee und auch die botschaft, die drin steckt. ich möchte nicht zuviel verraten, indem ich jetzt zu viel schreibe, um anderen nicht den spass und lesegenuss zu verderben.
einfach großartig.
gruß
barfly
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01.06.2005, 12:58 #3
Halbgott in Code (admin)
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Wow, echt gut, toll, super, wunderbar.
Nur bleibe ich bei Doch har... hängen und finde nicht weiter. Aaaargh. Bis dahin habe ich es geschnallt, wohl mehr durch Glück
Ha, hab's gerade geschnallt
Wirklich hervorragendDas hier ist meine Signatur und ich bin stolz darauf.
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01.06.2005, 14:30 #4
the painter
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Fantastisch!
In Großbuchstaben und mit mehrfachen Satzzeichen, am besten.
Ich wußte noch, wie man es malt, trotzdem habe ich an der Stellemit einem har-har-har gerechnet (fehlte nur das "Mua" davor). Ich bin beeindruckt.
Liebe Grüße
AnkePlanetenringe
von der Palette
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01.06.2005, 17:03 #5
gefaltet
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Wirklich sehr schön geschrieben und gesagt .
Vor allem auch der geistreiche Scheinwiderspruch ich sehe.. wie die Welt scheinbar unbemerkt... gefällt mir.
Sehr gern gelesen
Grüsse Andvari
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01.06.2005, 17:12 #6
gefaltet
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Eine nette kleine Abwechslung! Beim Wortteil gegenüber von 'och' bin ich hängen geblieben. Stimmt das 'bem'? Ansonsten ist alles gut lesbar. Der Inhalt hat mich traurig gemacht. Ich glaube nicht, was Du über Dich schreibst.
N.
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01.06.2005, 17:25 #7
getrocknet
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Gefällt mir auch total gut!!!
@Nomen, das "bem" stimmt, es heißt "und laBE Mich..."
Liebe Grüße,
Kathi
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01.06.2005, 22:36 #8
gewaschen
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klasse idee!
aber an einer stell ebin ich auch hängen geblieben .. da lese ich:
Doch har reich in ihr wie ein Stein und ....
udn dat versteh ich nciht...
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01.06.2005, 22:37 #9
gefaltet
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doch harre ich in ihr wie ein Stein
P.S finde es auch klasse
[Geändert durch question am 01-06-2005 um 22:39]
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05.06.2005, 13:45 #10
Anti-Dilettant
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Die Idee finde ich sehr schön und wer sich mit Kritzeleien auskennt, der erkennt sehr schnell, wie dieser Text funktioniert. Doch warum das Nikolaushaus, frage ich mich.
Es geht freilich um das Erkennen des in die Welt geworfen Seins (@Nomen: Micha und das lyr. Ich sind nicht identisch). Dieses Geworfen Sein ist ein poetisches, da der Weltschmerz an der Wortnahrung getröstet wird und somit wieder zu einem sehr optimistischen und hoffnungsvollen Ende führt. (Anstatt "laben mit den Worten" hätte ich "laben an den Worten" erwartet; "mit" trennt die Worte so sehr vom lyr. Ich, als wären sie ein zweites Subjekt).
Dies nun in einer Form eines Hauses. Das Haus steht für Geborgenheit, für Heimat, aber auch für das durch Menschenhand geschaffene Künstliche. Dieses Haus hat zwei Besonderheiten, erstens ist es eine Einbahnstraße (es gibt nur bestimmte Punkte, an denen man ansetzen kann und bestimmte Wege, die man gehen darf, um ans Ziel zu kommen) und zweitens ist es das Haus des Nikolauses, wekct also durchaus weihnachtliche Assiziationen ethischer Nächstenliebe.
Der Text selbst bleibt jedoch gänzlich in einer singulären Subjektivität gefangen. In gewissem Sinne spricht daraus auch Einsamkeit, nicht Gemeinsamkeit und auch sicher nicht Geborgenheit.--LeV
Man sollte keine Dummheit zweimal begehen, schließlich ist die Auswahl groß genug. ~ J.P. Sartre
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07.06.2005, 17:05 #11
admin
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Hallo.
Ich wollte Euch allen herzlich für die Kommentare danken und freue mich, dass dieses "Kinderspiel" in dieser Form so viel Anklang findet. Schlussendlich geht es ja um das alte Malspiel, welches hier dazu dient, eine Leserichtung vorzugeben. Und damit komme ich auch gleich zu Deiner Kritik, leva:
Ich gehe einfach mal davon aus, dass Du dieses Malspiel kennst und weisst, in welcher Form es gezeichnet wird. In seiner Simpelheit erzielt es einen visuellen Effekt, den ich gleichzeitig aber als Hilfestellung zur "Entschlüsselung" nutzen wollte. Das dies nun ein Haus ist, ist so wie es ist. Es muss ja innerhalb dieser Zeichenschritte (1.das 2.ist 3.das 4.Haus 5.vom 6.Ni 7.ko 8.laus) malbar sein, damit dieses "Spiel" für Kinder verständlich wird. Somit steht also das Haus sowie der Nikolaus in keiner Bedeutung zum Gedicht sondern das Kinderspiel an und für sich.
Wie Du dann richtig erkannt hast, ist dies hier ein Totschlagen der Zeit in der Welt. Dazu diente mir dieses kleine, uralte (??) Malwerk perfekt.
Ich danke nochmals herzlich und wünsche einen schönen Dienstag.
Micha
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08.06.2005, 18:54 #12
Anti-Dilettant
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Ja, ja, das Kinderspiel kenne ich, ebenso die sich daraus ergebende Grafik. Nun ist es aber so, daß man in allem, was sich als Kunstwerk ausgibt, nach einem Sinn sucht.
Du sagst, du hättest dich für dieses Gebilde entschieden, um dem Leser die Richtung des Lesens vorzugeben, Haus und Nikolaus wären egal. Das ist sträflich! Denn deine Zwecke hättest du auf vielerlei andere Art und Weisen realisieren können, z.B. durch Ausrichtung der Buchstaben oder durch jede andere, x-beliebige, bekannte Form, z.B. ein Mäandermuster oder eine Spirale oder dergleichen. Inhaltlich passend wäre vielleicht auch eine Sanduhrform mit ausgerichteten Buchstaben oder dergleichen gewesen. Wenn nicht, warum richtest du deine Worte überhaupt als Figur im Raum an? Warum schreibst du sie nicht einfach hintereinander?
Verstehe, was ich meine!
Das Textchen ist als Spielerei sicher interessant. Aber an dem Punkt, an dem man als Leser feststellt, daß die optische Form, die du wählst, als Form keine Bedeutung für den Inhalt hat, verpaßt es als Kunstwerk zu überzeugen. Die Synthetik geht flöten, weil Inhalt und Sprache keine Verbindung zu ihrer Form aufweisen. Vielmehr wählst und nutzt du ein Mittel, ohne damit irgendein Ziel zu verfolgen, bzw. zwar ein Ziel zu verfolgen, dies aber mit einem x-beliebigen und nicht in besonderer Weise passenden Mittel zu tun.
Kennst du die
Gedichte, die ihre Zeilen völlig sinn-
los irgend wo einfach
umbrechen? Oder machen
Inversionen, die scheinen zu haben, keinen
Sinn. Da fragt man sich doch
immer, warum machen die
das, warum soviele sinnlose Enjambements und
Inversionen?. Anwendung
poetischer Mittel, ohne daß
diese irgendeinem Zweck dienen. Einfach so und
einfach so, entschwindet hier also auch
das überzeugende Moment.
Sicher weißt du auch, daß man ein Nikolaushaus auf viele verschiedene Weisen vollenden kann, ohne die Regel des Nicht-mit-der-Feder-Absetzens dabei zu brechen. Diese Vorgabe erfüllt dein Gebilde nicht, weil der Text nur Sinn ergibt, wenn man in der linken, unteren Ecke mit dem Lesen beginnt.--LeV
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09.06.2005, 17:08 #13
getrocknet
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Ich fasse mich mal kurz und schreibe einfach nur: Großartig.
"Der Gott, der mir im Busen, kann tief mein Innerstes erregen; Der über allen meinen Kräften thront, er kann nach außen nichts bewegen."
Goethe, Faust
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13.06.2005, 16:12 #14
admin
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Danke, Eisstille.
@levampyre:
Aber an dem Punkt, an dem man als Leser feststellt, daß die optische Form, die du wählst, als Form keine Bedeutung für den Inhalt hat, verpaßt es als Kunstwerk zu überzeugen.
Das das Haus ein Haus ist, ist hier ebenso wichtig, wie die Kuh eine Kuh ist oder das Boot ein Boot.
Noch mehr Querverbindungen und Hintertürchen zum Nikolaus oder zu einem Haus als solches (abgesehen davon, dass ich finde, dass hier der Nikolaus in seiner eigentlichen Bedeutung absolut gar nichts verloren hat) würden dieses "Gedicht" für mich überladen. Denn man sollte auch nicht den Aspekt vergessen, dass hier u.a. dargestellten, mit welchen simplen Mitteln Zeit verbracht wird.
Viele Grüße
Micha
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14.06.2005, 16:43 #15
Anti-Dilettant
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Aha, danke für den letzten Satz. In dieser Hinsicht bekommt es dann also doch eine Bedeutung als Form für den Inhalt, die durchaus logisch und sinnvoll ist. Dann hatte ich deine Worte tatsächlich mißverstanden.
--LeV
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