Thema: ein Gefecht
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09.06.2005, 07:59 #1
das Wortgespinst
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im Getöse der Zeit
winden wir unsere Minuten erbärmlich
gegen die Sekunden fechtend
verstreifen die Stunden
im Klang der Jahre
wir halten an Ziffern
und nageln die Zeiger in Uhren
es kennt das Unendliche
weder Raum noch leere Zeit
- die Zeiger sind gebrochen
[Geändert durch Goosie am 09-06-2005 um 22:10]considerate la vostra semenza:
fatti non foste a viver come bruti,
ma per seguir virtute e conoscenza.
(Dante Alighieri)
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09.06.2005, 10:21 #2barfly Guest
hallo goosie
das zeit thema also wieder
zuerst war ich ein wenig irritiert, weil du die zeiteinheiten minuten und sekunden in S1 vertauschst.
ich bin noch nicht ganz dahinter gestiegen, warum du das machst. empfinde es aber als angenehm, weil die kontinuitat in der ansteigenden größenordnung gestört wird.
der versuch, zeit ablesbar zu machen, sie in einheiten einzuteilen und zu beschreiben ist lediglich ein konstrukt und deshalb ein kläglicher versuch.
es schwingt mal wieder ein existenztialistischer hauch von melancholie mit.
einzig und allein will mir "raum noch zeit" nicht gefallen.
ich finde das als zu inhaltsleer. aber es ist sicherlich auch eine marotte von mir
wiederum gelingt dir ein wunderbarer abschlusssatz, der das fortlaufen und die unaufhaltsamkeit sehr schön charakterisiert.
gruß
barfly
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09.06.2005, 22:10 #3
das Wortgespinst
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hallo barfly,
ja das thema zeit mal wieder.mit dem existentialistischen hauch von melancholie wirst du recht haben. ich versuche die sinnlosigkeit der zeit darzustellen und das vergehen der zeit. der mensch versucht sich an materiellem zu klammern, da er sich das immaterielle nicht erklären kann. er sucht zwar nach erklärungen, doch ist die zeit auch heute noch etwas unerklärliches, man hat sich zwar auf einheiten festgelegt, doch was bezeugen diese? die unendlichkeit, die das universum beherrscht ist die wahre herrscherin über zeit und raum, da sie in ihrer wirklichkeit nicht existieren. die zeiger brechen, als zeichen für die zerbrechlickeit des immateriellen. ich habs nun ein wenig geändert, es klingt zwar besser, aber ob dir nun die unendlichkeit ohne raum und ohne zeit besser gefällt, kann ich nicht garantieren
vielen dank für deinen kommentar
lg goosie
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09.06.2005, 22:35 #4
gefaltet
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Ich stoße mich an der Zeit. Ich stoße mich an meinem beschränktem, zu kurzem Dasein. Was bin ich gegen diese übermachtige Zeit? Ein riesiges Nur.
Goosie dein Gedicht ist so schön, dass ich mich schämen würde es vom Sinn her zu analysieren und klar werden zu lassen, denn das Gefühl, was mich durchströmt, wenn ich es lese, spricht mit mir in Ehrlichkeit.
Danke dir
Ich hoffe, dass du das Gefühl kennst, was ich gerade fühle
MFG WilloErkennen selber braucht einen Augenblick, die Erkenntnis auszudrücken ein Leben.
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10.06.2005, 16:57 #5
das Wortgespinst
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hey willo, vielen vielen dank
freut mich, dass ich dir mit ein paar versen soviel geben kann. ich hoffe zumindest zu wissen was du gerade fühlst. ein riesiges nur, schön ausgedrückt
nicht immer muss man gedichte analysieren, manchmal ist es vielleicht besser einfach die worte klingen zu lassen
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