Thema: Verzweiflung
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29.06.2005, 14:44 #1
gebügelt
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Ein Leib liegt vor mir, willens, nackt,
auf dass die Lust mich vollends packt,
sie reißt mich stetig hin und her,
als ob ich nur ein Fähnchen wär.
Das Fleisch ist schwach, doch stark der Geist,
bevor´s mich auseinander reißt,
so wehr ich mich, nicht nur zum Schein,
und schreie lauthals: „Bitte NEIN“.
Meine Gedanken lassen mich feigen,
unseligen Hund sie ständig besteigen,
doch nie könnte ich es auch tatsächlich wagen,
ich muss weiter schweigen, doch will ich´s ihr sagen.
Sie zieht mich so an, ich bin ihr verfallen,
sie ist die Schönste die ich kenn´ von allen.
Ich will sie nur einmal so zärtlich berühren,
wie in meinen Träumen, ganz sinnlich verführen.
Doch wann soll der Tag sein, ich muss es nun wissen,
ich fühle mich wirklich unsagbar beschissen.
Nicht heute, nicht morgen, nicht nächstes Sylvester,
ich könnte es nie, sie ist meine Schwester.
[Geändert durch Lemonhead am 07-09-2005 um 12:37]Meine Gedichte:
Liebe und Romantik: von Engel für Schatzi meine Muse zuviel Schminke Geschenk des Himmels Augenschimmern
Erotik: Nachtfahrt Verzweiflung
Trauer: Verlorene Liebe
Mythisches: Nachtgestalten
Humor: Stromausfall Am Ende steht der Anfang Sommerschlaf Ausnutzen zahlt sich nicht aus Dr Sommer Klasse Arbeitstag Eierfärbung
Über die Pfalz: Wein-Pfalz ein fabelhaftes Wesen Der Weinlehrling
Diverse:Die perfekte Frau Fehler
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07.09.2005, 12:13 #2
gewaschen
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Hi du !
hab mich grad so durch deine Gedichte gelesen. Erstmal ein riesen Kompliment, du bist echt ein klasse Schreiber!!!!
ABER, DAS hat mich nun echt stutzig gemacht. Das erinnert mich an einen alten Kumpel, der seiner älteren Schwester beim Umziehen zugeschaut und sich einen runtergeholt hatte...also, mir gefällt nicht mal der Gedanke!
Sorry. Ich find das pervers.
Grüßle!Solange Menschen denken, dass Tiere nichts fühlen-
solange müssen Tiere fühlen, dass Menschen nichts denken.
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07.09.2005, 12:21 #3
gebügelt
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eben es gibt so leute, und hierbei muss ich gleich sagen dass das lyr. ich und das pers. ich nicht das gleiche ist, bevor mcih noch jemand als pervers bezeichnet.
Meine Gedichte:
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07.09.2005, 13:03 #4
getrocknet
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@leopoldine:
Nicht alles was geschrieben steht entspricht der tatsächlichen Realität. Ich glaube nicht, das Lemon hier öffentlich im Forum gestehen will, hey ich steh auf meine Schwester...wenn er überhaupt eine hat.
Es soll sicher auch nicht dazu aufrufen Empathie für irgendeine Form der Perversion zu haben, sondern viel mehr geht es um die Provokation und darum, dass man sich mit solchen "geistern" und Tabuthemen auseinander setzt und sie nicht totschweigt.
Und das ist ihm dich doch wunderbar gelungen...
Ich würde denken, dass sich hier jemand die Mühe gemacht hat ein heikles Thema anzugehen und versucht hat, so gut es geht, sich in den Kopf und das Denken eines Menschen zu versetzen, dem es so ergeht wie hier beschreiben.
Ich denke, das dies hervorragend gelungen ist, denn deutlich herauskristallisiert sich das Begehren und die sexuelle Anziehungskraft des Bruders zu seiner Schwester, aber auch ist zwischen denn Zeilen und auch mal ganz deutlich, das eigene Bewusstsein für das unrechte und verbotene dieser Lust, sowie die dahinter versteckte Schizophrenie.
Wirklich sehr, sehr gut Inhaltlich verdeutlicht.
Nur beim lesen bin ich ab und zu ein kleines bissl gestolpert.
Bsp.:
doch könnt´ ich es nie auch tatsächlich wagen,
soll ich weiter schweigen? Ich muss es ihr sagen.
wie wäre es mit einer kleinen Umstellung?
z.B.:
Doch nie könnte ich es auch tatsächlich wagen,
ich muss weiter schweigen, doch will es ihr sagen
und hier:
Ich will sie doch nur einmal berühren,
wie in meinen Träumen ganz zärtlich verführen.
Bsp.:
Ich will sie nur einmal so zärtlich berühren,
wie in meinen Träumen, ganz sinnlich verführen.
Ich finde alles in allem ein sehr gut gelungenes und sehr schön geschriebenes Gedicht mit einem interessanten Hintergrund. Lob, Lob, Lob...
Liebe Grüße
FE
[Geändert durch FeuerEngel am 07-09-2005 um 12:05]-Hast Du Zweifel, lass es überzeugend klingen.
-Diskutiere nie mit einem Irren - die Leute könnten den Unterschied nicht feststellen.
-Irren ist menschlich - um die Lage wirklich ekelhaft zu machen, benötigt man schon einen Computer.
(Murphys Gesetz)
___________________________________
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07.09.2005, 13:35 #5
gebügelt
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danke für die Erklärung und die Vorschläge mein Engel.
wie ich finde wird auch in meinem Gedicht deutlich dass es sich hier NUR um die Gedanken handelt und es NICHT zu einer perversen Handlung kommt, desweiteren hat Engel recht ich habe tatsächlich keine Schwester, nur einen BruderMeine Gedichte:
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07.09.2005, 18:42 #6
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Also dann tut es mir leid
Es war KEINE Beleidigung nur meine Meinung*smile*
@Feuerengel:
wäre nett und für mich sehr hilfreich wenn du meine Kurzgeschichten mal durchlesen und kritisieren würdest ...*hoffhoffhoff*
Liebe GrüßeSolange Menschen denken, dass Tiere nichts fühlen-
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01.04.2006, 16:26 #7
gewaschen
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ich bin wircklich beeindruckt, vorallem weil ich das Ende nicht erwartet hätte...
und es ist klasse geschrieben !
ich kann zwar nachvollziehen das es einen schocken kann, aber bei mir war das keinesfalls der Fall!
Also Hut abDas herz verlangt was es verlangt, Logik gibt es dabei nicht...
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03.04.2006, 09:28 #8
gebügelt
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Danke Danke Danke, ich freu mich immer über "Lobeshymnen".
Werde mich bemühen weiterhin solch "Wunderwerke" zu verfassen.Meine Gedichte:
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05.04.2006, 16:22 #9
Altes Reimschlachtross
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Hallo Zitronenkopf
"Wälsungenblut", kam mir sofort in den Sinn, so hieß ein Film aus den 70gern, der das Problem der Geschwisterliebe auf eine sehr anspruchsvolle künstlerische Ebene hob, wird heut kaum noch gesendet, eigentlich schade. Ich glaube Michel Mathieu spielte die eine Hauptrolle, wenn ich mich nicht täusche.
Auch mich hat dein Gedicht sehr vereinnahmt, zeugt es doch u.a. von einem großen Einfühlungsvermögen und sicherer Metrik. Dass du dich für den Paarreim entschieden hast, stört mich hier nicht. Durch die eindringliche Sprachführung kommen die durchlebten Gefühle des lyr. Ich plastisch gut rüber. Lediglich der Schlussreim mit "Sylvester" und "Schwester" wirkt arg erzwungen, vielleicht aber auch nur wegen des blöden Witzes, den es da gibt.
Sehr gerne gelesen und kommentiert
lg crux
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05.04.2006, 17:53 #10
Wandelnder Lyrikschluckauf
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Hallo^^
Mmmmmmh...ein eigenwilliges, wie auch kritisches Thema, dessen wir uns wohl auch alle bewusst sind.
Ich finde es immer wieder sehr interessant, wie manche sich in andere hineinversetzen können.
So manches Mal ist es erschrecken und dennoch zieht es an.
Ich finde dein Werk gut, auch wenn das Thema kritisch ist. So ist schließlich die Lyrik eine freie Welt. Jeder darf seine Gedanken offenbaren. Seinen sie nur hineingefühlt oder wahr.
Auf jedenfalls ist es mal was anderes und daher habe ich nichts daran auszusetzen.
Gruß f.D.In die Massen zu schreien, ist wie in der Stille zu schweigen.
Neuste Texte:
Hörbares-Lied: Rote Lippen
Mein Werkeverzeichnis:
Die Lyrikwelt des richtig Falschen
Lesetipp:
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13.04.2006, 09:13 #11
gebügelt
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Zitat von crux
Hallo crux,
ich muss gestehen dass nächstes Sylvester etwas erzwungen ist, da sich nächstes Jahr nicht auf Schwester reimt. Es soll eigentlich den Abschnitt eines Jahres abdecken. Man könnte auch "ich kann es ihr nie sagen" verwenden, allerdings ging dadurch die Auflösung, nämlich dass es sich hierbei um die Schwester handelt, verloren.Meine Gedichte:
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