Thema: An die Dichter
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01.07.2005, 21:56 #1
gefaltet
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Ist die Welt schon so verdreht,
dass niemand,der der Sprache faehig,
freundlich und verstandesmaessig
anderer Gedanken Wert gesteht?
Man hackt auf anderer Ideen,
als waere man im Hahnenkampf.
Kann man den wahren Wert nicht sehen?
Ist Poesie und Kunst nur Dampf?
Es ist gepraegt die Alltagsschrift
vom tollen Negativismus,
vom eigenen so bitt'ren Gift,
die Seele und dem Nihilismus.
Macht Platz fuer neue gute Reden!
Schwingt den Stift des Geisteswerks!
Lasst uns dichten und bereden -
wo ist den nur ein frohes Herz?
Viele moechten mit den Werken
eig'nes von der Seele reden.
Kommt Ktitik und soll bemerken:
Das sind jetzt die off'nen Faeden.
Off'nen Geistes nennt man Dichtung,
nicht nur Psychschmerz und Weh;
Umdenken waer' die neue Richtung,
hin zu neuen Tueren:"Geh!"
Ein Gedicht,das wollt' ich schreiben.
Enthusiasmus liegt in meinem Tun.
Was Phantasie und Sinn so treiben,
laesst die Woerter niemals ruh'n.
Setzt dich hin und schreib etwas!
Geh' naeher zum Leben hin!
Erkenne in der Hoffnung das,
was Wahrheit hat und Sinn!
geschrieben am 1.Juli 2005
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02.07.2005, 13:40 #2
gewaschen
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Endlich spricht das mal jemand an und fasst es auch noch in diese Form. Ich empfinde ähnlich.
Ich habe in der letzten Zeit viele Kritiken mitverfolgt. Die Kritiker schrieben ihre URTEILE und das auf fundamentalistische Art und Weise. Keiner versucht mehr auf den anderen einzugehen und zu verstehen. Alles was nicht zum eigenen Stil passt, zum eigenen Horizont gehört (der somit überschaubar ist) wird vernichtend kritisiert. Kritik ist zwar äußerst legitim und in diesem Forum auch gewünscht, doch verläuft sie leider meist auf niedrigem Niveau. Man bedient sich der Termini "Scheiße", "Schwach","Lächerlich" u.s.w., doch wird dies nicht ausreichend begründet. Ich finde Kritik sollte nur über die Feedback- Schiene laufen: ICH finde dass,......
ICH habe das so aufgefasst....
Das fand ICH gelungen, und das nicht....
So oder ähnlich, aber auf alle Fälle subjekt im Sinne des Kantschen Geschmacksurteils.
Alles andere ist sofort ein Urteil, was nur noch zwei Möglichkeiten zu Folge hat, entweder ich nehme es hin ,oder nicht, und versuche dem Kritiker meine Gedankengänge zu erklären.Die letzte Variante endet dann meist in einem Teufelskreis in dem jeder versucht seinen Standpunkt ohne Rücksicht auf Verluste zu vertreten. Wir kennen diese ewige Spiel, es ist verschwendede Lebenszeit.
Vielleicht kommen die "Lyrik"- Prolos zurück auf den Boden und zurück von ihren Stoizismus Trip.
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02.07.2005, 14:10 #3
getrocknet
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Das Problem aus mEiner Sicht ist einfach das hier die Gedichte von Dichtern kommentiert werden und jeder hält sich, ja was nicht verwerflich ist, er muss sich ja durchsetzen können, für einen Überragenden, so entstehen leider nicht die Kommentare auf einer Hilfreichen, besser gesagt eine Konstruktiven Basis, sondern MEIST, auf einer Abwertenden…
Das Gedicht finden ich gut…
Lg Athera
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02.07.2005, 15:26 #4
getrocknet
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Hi
ich glaube ihr habt das Gedicht in seiner Aussage missverstanden; es spricht viel mehr die grundlegende Motivation an, mit der Menschen sich der Dichtkunst widmen.
Das Problem ist, dass sie von 90% aller Dichter missbraucht wird, um zum Beispiel ihr Leiden, die vielleicht keine sind oder zumindest eher Wehwehchen, in richtig fetter Manier im großen Bühnenlicht den Schmerzen Jesu gleichzusetzen.Man muss nur einmal wie ich ein Depressiven-Forum besuchen und ich sich ein paar SVV-Gedichte durchlesen: Die triefen nur von Selbstmitleid und dem Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit; eine Lösung wollen sie dadurch nicht erreichen.So wird der im Gedicht angesprichene "Negativismus" erst erreicht.Im realen Leben ist das künstliche Hochschaukeln der Probleme und Selbstmitleid vielleicht verpönt, im Gedicht jedoch wird es allgemein als Stilmittel und als Darstellung "echter, großer Gefühle" akzeptiert und mit viel Lob und Verständnis sogar belohnt.Diese Suizid-Dichter karrikieren sich auf grausame Weise eigentlich nur selbst, und dazu sollte die Dichtkunst wirklich nicht herhalten.Vor allem weil solche Gedichte nun wirklich kein Schwein interessieren.
Eine andere Motivation vieler Dichter ist mittlerweile die Penisvergrößerung, der "Hahnenkampf".Als Beispiel könnte man all' die Anti-Danse-Dichter nehmen, vertrocknete Looser, die solche Gedicht wirklich nur schreiben, um ihr geschlagenes Mini-Ego wieder auf Vordermann zu bringen.Die dabei entstehenden Diskussionen haben zwar hohen Unterhaltungswert, aber da kann ich auch die BILD lesen: bildet mich genauso und steht auch viel lustiger Müll drin.
Kann solche Dichtkunst wirklich erstrebenswert sein?
Mfg
Marocaine"Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun."
Tyler Durden
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Dein Leben ist langweilig? Dann komm' zum Basaar der Wunder!
Auch du bist eingeladen zum Festival der chronisch Depressiven
Wenn es dunkel wird...
Nachtflüstern.
Lasst euch erleuchten vom
Sektenführer!
Die Wahrheit: Ihr seid alles
Pipitrinker
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02.07.2005, 19:16 #5
gefaltet
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wirklich schön
Erkennen selber braucht einen Augenblick, die Erkenntnis auszudrücken ein Leben.
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03.07.2005, 13:01 #6
gefaltet
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Hallo Liebe Kritiker meines Gedichtes!
Ihr alle habt recht mit dem was Euch dazu eingefallen ist.Ich freue mich ueber konstruktiven Gespraechsstoff!
Ausloeser,dass ich dieses Gedicht geschrieben habe war,ob das gut ist zu sagen weis ich nicht - das ganze allzu persoenlich werdende HickHack der letzten Tage hier im Forum.Aber es hatte ja auch gute Seiten.Es inspirierte mich zu diesem Werk.DankeAmrei-lyrics
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06.07.2005, 09:42 #7
gewaschen
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Zu deinem Gedicht Amrei-lyrics:
Nachdem hier jeder mal so richtig seine Meinung über die ganzen Poesieproleten, Möchtegernkritiker, Dichterdivas, Egomanisch-depressive und lyrische Stoiker gesagt hat, wird es schwierig für mich, keine Merkmale dieser Spezies aufzuzeigen.
Für manche bin ich vielleicht auch nur ein Haarespalter, womit ich ja noch richtig gut wegkäme. Jedenfalls ist mir aufgefallen, daß die Metrik in deinem Gedicht an mehreren Stellen holpert. Es fällt schwer überhaupt ein angestrebtes Metrum zu finden, da es doch recht häufig wechselt.
Zu den Kritikern kann ich nur sagen, daß sich jeder so ein wenig verhält wie die, die er kritisiert.
"Passport" will, daß die Lyrik-Prolos wieder runterkommen und fängt im gleichen Atemzug an von Stoizismus und Kantschem Geschmacksurteil zu reden. Abgehoben?
"Athera" hat gekonnt ein "MEIST" eingefügt, was so in etwa einem Disclaimer gleichkommt. Man distanziert sich damit von jeglicher Aussage, weil "meist" heißt ja nur "meist" und nicht immer. Wie groß nun "meist" ist und wie groß der Rest kann man nur erahnen und bleibt am Ende mir überlassen, herauszufinden.
"Marocaine" hat uns an seiner Meinung über Suizidgefährdete und Penispumpenbesitzer teilhaben lassen. Diese seien "vertrocknete Looser" (Loser schreibt man übrigens nur mit einem "o" - Anmerkung des Klugscheissers), die ihr Mini-Ego aufpolieren wollen. Kann man das denn nich auch machen, indem man andere als "vertrocknete Loser" mit "Mini-Ego" betitelt? Fragen über Fragen...
"Willo" ist kein Kritiker, er ist Ästhet und genießt. Da kann ich nur sagen, das finde ich "wirklich schön".
"groper" find ich gut, weil ich ihm zustimmen möchte, was das "wir spreizen uns alle mit" angeht.
Man ist ja nur Mensch.
In diesem Sinne
Gruß
Puzzlestück
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