Es kommt der Morgen

[sanvean]

Es kommt der Morgen

Es kommt der Morgen, da ich nimmermehr
Die Sonne überm Wäldchen aufgeh'n sehe,
Und dennoch äsen dann die zwei, drei Rehe,
Als ob nichts Schlimmes mir passieret wär’.

Es kommt der Morgen, da ich nimmermehr
Am Bach entlang zur Bank spazieren gehe,
Auf der wir vor dem Blütenkleid der Schlehe
Uns ewig' Liebe schworen. Oh, wie sehr

Verstimmt mich der Gedanke an die Zeit,
In der ich Dich – wer weiß, wie lang es dauert –
Nicht sehen, sprechen, fühlen, küssen kann.

Doch weiß ich, dass wir beide irgendwann –
Wiewohl Dein Herz auch manchmal um mich trauert –
Uns wiederfinden in der Ewigkeit.

[venyaluna]

Hallo Sanvean.
Ich muss sagen, dein Sonett hat mich angenehm überrascht. Es ist leicht zu lesen, durchgehend im fünfhebigen Jambus gehalten. Wie es scheint, kannst du mit sprache sehr gut umgehen, du weckst wundervolle Bilder und lässt am Ende, trotzd er eher traurigen Grundstimmung des werkes, einen Hoffnungsschimmer stehen.
Es gefällt mir ausnehmend gut. Einziges Manko an diesem sonst sehr runden Werk sind die für meinen Geschmack stellenweise zu einfach gehaltenen Reime.

Liebe Grüße,
Venyaluna

[sanvean]

Hallo Venyaluna,

Danke für Deine Worte. Ob ich mit Sprache sehr gut umgehen kann, weiß ich nicht. Ich gebe mir zumindest immer Mühe, und das ist immerhin ein Anfang :o)

Einfach gehaltene Reime? Och! :o) Ich finde sie okay, man (ich) kann das Ganze dadurch besser "verstehen" - und für kompliziertere Sachen bin ich auch gar nicht geschaffen ;o)

Also, liebe Grüße,

sanvean