Nachts die Augen schließen

[Roderich]

Nachts die Augen schließen


Das Nachtnetz umfasst unser weites Land,
in Schweigen verfallen die Städte wieder.
Mit leisem Gemurmel legt sich Gewand
vom Himmel herab und auf alles nieder.

Und unter verrosteten Brücken Geier,
nach mühsamer Arbeit dämmernd im Traum.
Verhallt ist der Klang eines Bettlers Leier,
wie einsam ist doch der nächtliche Raum!

Für einige nächtliche Stunden vergisst
die schützende Kraft, die wir Gott genannt,
das mühsam Erschaffene und sie schließt
die Augen, verlässt unser ruhendes Land.

[Dana]

Guten Abend, Roderich,
gefällt mir sehr Dein Gedicht. Schöne Sprache und Raum zum Nachdenken. Die ersten Strophen schaffen Bilder, die letzte gibt Nahrung zum Nachdenken. Schön ist das mit Kraft und Gott.
Liebe Grüße,
Dana

[Roderich]

Hallo Dana,

freut mich sehr, dass es dir gefällt. Habe heute noch ein wenig daran gefeilt, bevor ich es ins Netz gestellt habe und scheinbar haben sich die Mühen ausgezahlt.

Grüße und gute Nacht

Thomas