Thema: Sterbeweg
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16.08.2005, 21:48 #1
gewaschen
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Er war gebrochen
Als er kehrte zurück
Man hat seinen Verlust gerochen
Denn er verlor jedes Stück.
Sein linkes Bein hinkte, sein Gang war lahm,
Und wie er stank, als er nach Hause kam.
Es war der Geruch der Niederlage,
der Schweiß und das getrocknete Blut
In den Augen zu lesen die Frage:
Wie wird das alles je wieder gut?
Sein trüber Blick die Sonne suchte
Er dachte zurück als er versuchte
Seinen Atem anzuhalten
Vor seine Augen traten dunkle Gestalten.
Er zitterte am ganzen Körper
Und konnte das nicht verdrängen,
Er keuchte nun hörbar,
Kehrte zurück zu seinen Anfängen.
Und er dachte an seine Lieben,
Die ihn als Kind Angst eingetrieben.
Dachte an seinem Bruder, den Großen,
Der ihn einst wollte von der Treppe stoßen.
Er musste denken an Vater,
der zugleich sein Opa war,
Wie er ertränkte den geliebten Kater,
Doch ihn selbst liebte er ganz und gar.
Und als er abends nach Hause kam,
Blaugeschlagen und voller Scham,
Verprügelt von den großen Jungen,
Fast totgeschlagen, wär ihm die Flucht nicht gelungen.
Und er schlich sich an seiner Mutter vorbei,
Doch sie hörte ihn, sah ihn an, entlöste einen entsetzten Schrei.
Sie kam heran, bewarf ihn mit Blicken vorwurfsvoll
Er wusste, sie würde weinen diese Nacht
Er selbst weinte sein Kissen nass.
Als er verschenkte einer Frau einen Teil seines Herzens
Die ihn lenkte durch das düstere Tal seelischer Schmerzen
Die ihn in die Irre führte, mit ihm spielte ihr Spiel
Und Ihn zutiefst berührte, bis er in die Tiefe fiel.
Und er taumelte und kroch umher
Versprach sich, zu verschenken kein Stückchen seines
Herzens mehr.
Doch die Versuchung, sie war zu stark
Bis er wieder vor ihren Füßen lag.
Viele Frauen haben ihm wehgetan
doch überstand er das, bis der Krieg dann kam.
Er hatte Mut, betrug sich als Held
Ließ aus seine Wut auf dem Schlachtenfeld
Er siegte immer wieder, Stolz lag in seinem Gang
Schaute auf allen nieder, die im Kampfe er bezwang.
Und er hielt nun dem strengen Blick der Mutter stand
In dem er noch nie solch eine Ehrfurcht fand.
Die großen Jungen, sie schauten nun auf
Anerkennend, doch er spuckte darauf.
Das alles war jedoch nur Schein
Der glückliche Beginn vom traurigen Untergang.
Denn der Krieg machte ihn klein,
Löschte die Träume, an die er sich hang.
Seine Ehre, sie war nun dahin
Verweht im Wind der Niederlage
Als wär er wieder das ängstliche Kind
Seiner trostlosen Anfangstage.
Nun stand er einfach da
Und starrte ins Leere
Doch was er sah, war der Wahnsinn
Eine noch nie erlebte Schwere.
Er sah Farben und Formen, die waren nicht da
sah Kreaturen vor sich tanzen ganz nah.
Sah allen Schrecken wieder,
den er erlebte,
Die Axt, die sein Bruder über ihn erhebte.
Dann das Flüstern tief in seinen Ohren
Der Wahnsinn hatte ihn auserkoren
Alles schmerzte und alles stach
Bis er schließlich zusammenbrach.
Sein Atem stockte, hielt mal an
Er zitterte als er endlich wieder Luft bekam.
Sah keinen Himmel mehr über sich
Nebel kam auf, weiß und dicht.
Bis er sah den Horizont nicht mehr.
Nur diese Farben und Muster so sehr,
Dass sie brannten in seinen Augen,
Sich vermehrten, den Verstand aufsaugten.
Ihn entfuhr der Todesschrei,
Eine Schmerzenswelle kam auf.
Aber es ging langsam vorbei
Und der Tod nahm seinen Lauf.
Die Farben immer mehr verblassten
Er sah Hände, die ihn fassten
Diese großen, knöchernen Hände
Spürte sie schon von Anbeginn
Wie es sagte die Todeslegende
Die ihn nun kam das letzte Mal in den Sinn.
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17.08.2005, 21:48 #2
gewaschen
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Ich finde das das Gedicht gelungen ist , auch wenn du bei ein paar Stellen deine Reime ändern solltest weil es zu sehr stockt oder einfach nicht passt.
Ursprünglich eingetragen von Peripherie
Er dachte zurück als er versuchte
Seinen Atem anzuhalten
das mit dem versuchte / anzuhalten hat beim lesen zu sehr gestockt
i]Ursprünglich eingetragen von Peripherie [/i]
Er wusste, sie würde weinen diese Nacht
Er selbst weinte sein Kissen nass.
Mit dem weinte / Kissen nass diese Stelle hat mich aus meinen Vorstellungen und dem zusammenhang gerissen . Tiefes Loch
i]Ursprünglich eingetragen von Peripherie [/i]
Doch die Versuchung, sie war zu stark
Bis er wieder vor ihren Füßen lag.
Viele Frauen haben ihm wehgetan
doch überstand er das, bis der Krieg dann kam
Der Sinn dieser Strophe ist mir klar aber die Endungen wiedersprechen sich
Das waren die Dinge die mich sehr gestört haben aber An sich ist dieses Gedicht sehr gut gelungen
Der Tod erwünscht ,
das Leben mir verhasst