Thema: Sonnenblumenuntergang
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18.10.2006, 17:07 #1
Wandelnder Lyrikschluckauf
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Sonnenblumenuntergang
Sonnenblumenuntergang
Aus Licht ziehe ich dir eine Sonnenblume,
die dir stets ein Lächeln schenken soll.
Ich fange silbern glänzende Regentropfen auf,
und lasse unsere Blume sie in sich aufnehmen.
Ein Netz von Wurzeln soll sich ausbreiten
und all unsere Zuversicht dabei festigen.
Jede Regung, jedes Schicksal werden wir teilen,
vereint wollen wir Felder zum Blühen anregen.
Wir spielen mit der Angst, deren Hauch uns prägt,
jeden Atemzug will ich an dich weiterreichen.
Ich ersticke nicht, auch wenn Blumen verblühen,
getrocknet werde ich sie über mein Bett hängen.
Der Duft bleibt gegenwärtig.
.
.
.Geändert von falscher Denker (18.10.2006 um 18:10 Uhr)
In die Massen zu schreien, ist wie in der Stille zu schweigen.
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22.10.2006, 15:34 #2
Slawische Seele
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Sonnenblumenuntergang
Lieber Denker,
da zieht jemand liebend Blumen aus Licht und keiner sagt etwas.
Mir gefällt die Metapher der Sonnenblume und die darin enthaltene Tiefe der Liebeserklärung, die auch ein großes Versprechen ist.
Dennoch (du könntest noch mehr Licht einbringen) - ein, zwei Verse könnten lichtvoller sein. Für einen unkommentierten Abgang ist dein Gedicht viel zu schade.
Allein was schon im Titel Steckt: Sonne, Sonnenblume und der Sonnenuntergang - schön.
Ich "fette" mal an, was mich ein wenig stört und lasse dich denken, ok?
Liebe Grüße
Dana
Aus Licht ziehe ich dir eine Sonnenblume,
die dir stets ein Lächeln schenken soll.
Ich fange silbern glänzende Regentropfen auf,
und lasse unsere Blume sie in sich aufnehmen.
Ein Netz von Wurzeln soll sich ausbreiten
und all unsere Zuversicht dabei festigen.
Jede Regung, jedes Schicksal werden wir teilen,
vereint wollen wir Felder zum Blühen anregen.
Wir spielen mit der Angst, deren Hauch uns prägt,
jeden Atemzug will ich an dich weiterreichen.
Ich ersticke nicht, auch wenn Blumen verblühen,
getrocknet werde ich sie über mein Bett hängen.
Der Duft bleibt gegenwärtig.[/CENTER]
Verbesserungsvorschläge fallen mir nicht sofort ein - bestimmt aber anderen Lesern.
Als Bild hat sich mir die Lichtsonnenblume gezeigt.
Liebe Grüße
DanaGeändert von Dana (23.10.2006 um 00:48 Uhr)
Die Seele ist kein Wasser, dessen Tiefe gemessen werden kann. (ind. Sprichwort)
- Ich bin umgezogen. Meine neue Zuhause-Seite ist in meinem Profil zu finden -
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22.10.2006, 15:36 #3Tessa Guest
Lieber Denker,
erstaunt habe ich bereits gestern feststellen müssen,
dass dieses wundervolle Werk, unkommentiert untergeht.
Jedoch fielen mir vor Müdigkeit fast die Augen zu und das
hätte dann wenig Sinn gehabt.
Dein Gedicht ging mir jedoch nicht aus dem Kopf,
heute nun, frisch und munter, ziehe ich mal kräftig daran, zwinker.
Das LI beschreibt hier den Anfang einer zarten Liebe,
die Sonnenblume noch als winziges Pflänzchen.
Es gilt zu gießen, mit glänzenden Regentropfen zu benetzen, zu hegen
und zu pflegen.
Das Netz von Wurzel ist eine schöne Umschreibung.
LI wünscht sich eine dauerhafte, verbundene Liebe,
ein Netzt, welches die Liebenden hält und verbindet.
Jede Situation sollte von beiden getragen werden, in Stärke und Einigkeit.
Die Liebe soll wachsen. Zuversichtlich stimmen diese Zeilen.
Doch ist Liebe auch immer Arbeit, miteinander reden, Gefühlen offenbaren,
auch Ängste zu teilen.
Eine Liebe ist immer eine wacklige Konstruktion,
etwas ängstlich scheint das LI, dieses Grüst könne brechen.
Doch spricht auch Mut aus dem LI,
es würde selbst den vertrockneten Blumen einen angemessenen Platz geben. Nun scheint es gefestigt, wird nicht ersticken, selbst wenn das Gerüst fallen sollte.
Über dem Bett und im Herz, den Duft immer spürend.
Die letzte Zeile zeigt so viel Hoffnung,
es lohnt die zarte Pflanze zu pflegen, unabhängig in welchem Zustand sie sich je befinden wird. LI wird die Zeit genießen und lässt sich nicht von Fragen quälen, auf die es keine Antworten gibt.
Ein gefühlvolles Gedicht, welches ich sehr gern gelesen habe.
Mein Kompliment an dein Werk, verträumt sinniere ich noch.
Ganz liebe Ländlegrüße,
Landliebe
Dana war schneller, zwinker....stelle mich gern hinter ihren Beitrag.
Freunde eben...
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22.10.2006, 15:47 #4
Wandelnder Lyrikschluckauf
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Vorzeit mir wenn ich mich kurz fasse, ich muss in 10 min los
@Hallo Dana
Danke für das "Retten" meines kleinen Werkes
Du hast Recht, es kam mir auch nicht ganz ausgeschöpft vor.
Ich werde die angesprochenen Stellen überdenken und versuchen sobald mir etwas einfällt es zu verbessern.
Für Vorschläge bin ich natürlich immer offen
@Liebe Tessa...beinahe hätte ich dich übersehen, unsere Beiträge haben sich gekreuzt
Du hast das Blumenspiel erkannt.
Es freut mich immer wenn du dir soviel Mühe machst und es ganz genau durchleuchtest.
Allerdings werde ich es noch einmal angehen und ein wenig verändern.
Nur Wohl heute nicht mehr, da mir die Zeit fehlt. Dana hat Recht, dem Gedicht ist noch ein wenig mehr zu entlocken, aber ich danke dir natürlich trotzdem für dein Lob
Wir lesen uns sicherlich bald wieder.
Liebe Grüße f.D.In die Massen zu schreien, ist wie in der Stille zu schweigen.
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22.10.2006, 21:57 #5
teetauchende Texterin
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Lieber Denker,
Dein Sonnenblumenuntergang hat auch mich gefesselt. Du schreibst einfühlsam und liebevoll von der Liebe, sodass man selbst hinaus eilen wollte, um die Lichtstrahlen zu fangen und aus ihnen zart ein Pflänzchen zu ziehen... Mich konntest du damit überzeugen. Die Bilder sind in ihrer Form neu und nachhallend... ein Liebesgedicht der besonderen Art. Mehr möchte ich dazu gar nicht äußern... es hat mich sehr berührt.
liebste nächtliche Grüße"Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit die uns etwas gibt" (Ernst Ferstl)
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23.10.2006, 00:37 #6
al-dEnte
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Hallo lieber Schluckauf,
da haben wir ja was Neues. Diesmal hart an der Grenze zur Prosa, wie ich finde, aber die Bilder und das etwas gröber Gewebte deines Stoffes gefallen mir, von klein nach groß und weit verzweigt, von frisch blühend nach scheinbar "tot", obwohl etwas Kraft zurückbleibt.
Du beschreibst mit dem Motiv der Sonnenblume das Wachsen einer Beziehung, wobei ich den Gedanken, "Felder zum Blühen anzuregen" besonders schön finde, da die Kraft scheinbar nicht nur auf das Paar allein beschränkt bleiben soll, sondern auch an die umliegenden Felder und/oder Nachwuchs etwas abgeben möchte.
Das liest sich wie eines dieser Netze, in denen vereinzelt Muscheln eingearbeitet sind, Maschen zur" Überbrückung", bis die nächste große Muschel hervorblitzt. Besonders das "Blumen aus Licht ziehen" finde ich schön.
Mochte ich,
lieben Gruß,
Malle
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23.10.2006, 15:39 #7
gebügelt
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Hallo falscher Denker,
zu deuten brauch man hier nicht viel, das gedicht lebt durch seine bilder und diese gefallen mir außerordentlich gut.
Vorallem deine Überschrift hat es mir angetan.
Ein schönes Werk zur aufmunterung in diesem stressigen Alltag, es gibt sie eben doch, die ewige Gegenwärtigkeit eines Gefühls, was auch geschehen möge, zu mindest in deinem werk.
sehr gern gelesen
lg"Denn ich bin ein Mensch gewesen, und das heißt: ein Kämpfer sein."
-Johann Wolfgang von Goethe-
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23.10.2006, 16:05 #8
gebügelt
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Lieber Gärtner,
oh eine solche Sonnenblume...beim Thema Blumen fühle ich mich natürlich sehr wohl
ich hab das Gedicht erst aufgrund des Titels angeklickt, der gefällt mir so sehr!
und als ich dann überlegt habe, von wem wohl ein solch wunderbares Werk stammen mag, stieß ich auf deinen Namen!
ich habe das Gedicht sehr gern gelesen...viele liebe grüße von deiner geflügelten kleinen freundin, schmeddi=)"Liebe ist ein Wort,das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest.Liebe treibt dich dazu,die seltsamsten Dinge zu tun.Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen...und sie schreckt nicht davor zurück,dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen.Liebe schlägt dir tiefe Wunden,aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben,vorausgesetzt,du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu." (Zitat aus 'Die Mitte der Welt' von Andreas Steinhöfel)
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29.10.2006, 13:43 #9
Wandelnder Lyrikschluckauf
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Hallo liebe Freunde
@Liebe Infinity
Licht ist Hoffnung und Blumen sind schön, zusammen vereint wollt ich sie sehen.
Ich danke dir für dein zartes Lob, es freut mich wenn es dir gefallen hat.
@Geehrte Frau Malle
Ich danke auch dir für dein liebes Lob. Dieses mal habe ich das ganze wirklich etwas grober beschrieben, klare Metaphern, ähnlich wie Prosa, aber wie ich finde nicht ganz
Die Blumenfelder waren mir sehr wichtig, den Liebe bleibt nicht ohne Wirkung, auch nicht im näheren Umfeld.
@Hallo deathly_pale
Ich danke dir für Lob und Beitrag
Du hast Recht, einfache Bilder, einfacher Aufbau, starke Wirkung, einfach schön.
So sollte es sein.
@Lieber leichter Flügelschlag
Was wäre eine Blume ohne Schmetterling, nun aber hat ja einer zu mir gefunden
Schön wenn es dir gefallen hat und ich dich damit ein wenig beflügeln konnte
für Dana
Eine andere Version:
Aus Licht ziehe ich dir eine Sonnenblume,
die dir stets ein Lächeln schenken soll.
Ich fange silbern glänzende Regentropfen auf,
und übergebe sie unseren durstigen Strahlen
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vereint wollen wir Felder gelb leuchten lassen.
Wir spielen mit der Angst, deren Hauch uns prägt,
jeden Atemzug will ich an dich weiterreichen.
Ich ersticke nicht, auch wenn die Nacht einbricht,
der Sternenschein bleiben gegenwärtig.
Liebe Grüße f.D.Geändert von falscher Denker (03.11.2006 um 18:19 Uhr)
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03.11.2006, 18:00 #10Falderwald Guest
Mein lieber Denker,
ich entdecke gerade dein schönes Sonnenblumenliebesromantikgedicht und bin ganz hin- und hergerissen.
Um das Gedicht unbeeinflußt auf mich wirken zu lassen, habe ich mir jetzt einmal alle vorhergehenden Kommentare gespart. Diese werde ich später lesen.
Aus Licht ziehe ich dir eine Sonnenblume,
die dir stets ein Lächeln schenken soll.
Ich fange silbern glänzende Regentropfen auf,
und lasse unsere Blume sie in sich aufnehmen.
Die Lichtmetapher, denke ich, steht hier für Liebe. Ein aus Liebe aufgezogenes Gewächs sollte eigentlich gut gedeihen und fröhlich wachsen.
Da ist es ja kein Wunder, wenn es der Geiebten des LI's ein Lächeln schenken kann.
Wasser ist wichtig für jedes Geschöpf und die silbern glänzenden Regentropfen symbolisieren mir eine Reinheit und Ehrlichkeit der Gefühle, die die Blume aufnehmen, also tief verinnerlichen, soll.
Ein Netz von Wurzeln soll sich ausbreiten
und all unsere Zuversicht dabei festigen.
Jede Regung, jedes Schicksal werden wir teilen,
vereint wollen wir Felder zum Blühen anregen.
Das Wurzelwerk ist das Fundament einer Pflanze, auf der sie steht. Je fester sie verwurzelt ist, desto weniger kann sie erschüttern, also auch Stürmen standhalten. Wieder eine Metapher für die Liebe, die auch tief gefestigt und auf soliden Fundamenten gebaut sein sollte.
Alle Gefühle, Emotionen und Erlebnisse sollen gemeinsam empfunden werden und die zum Blühen angeregten Felder könnten vielleicht als Metapher für Familie und Kinder stehen.
Wir spielen mit der Angst, deren Hauch uns prägt,
jeden Atemzug will ich an dich weiterreichen.
Ich ersticke nicht, auch wenn Blumen verblühen,
getrocknet werde ich sie über mein Bett hängen.
Die Angst interpretiere ich als Furcht vor dem Verlust von Gefühlen, von dieser Liebe. Alles Erlebte soll aneinander weitergegeben werden.
LI würde wohl an einem Ende der Beziehung nicht zugrunde gehen, sondern die Gedanken an diese Zeit, diese Liebe bewahren, denn...
Der Duft bleibt gegenwärtig
...sie bleibt ständig und für immer in seiner Erinnerung erhalten.
So würde ich dein Gedicht interpretieren.
Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen und interpretiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald
-
10.11.2006, 13:18 #11
Wandelnder Lyrikschluckauf
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- 2.326
Hallo lieber Falderwald
Deine Mühe hat sich gelohnt, ich kann dir mit Freude danken und dir zustimmen. Du hast alles erfasst, was es zu erfassen gab.
Deine Interpretationen sind stets interessant und für mich schon wie eine kleine "Autorenpraline".
Viiiielen Dank noch mal dafür,
sie hat sehr gemundet
Liebe Grüße f.D.In die Massen zu schreien, ist wie in der Stille zu schweigen.
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