Thema: Regen, einfach Regen
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24.10.2006, 02:12 #1
Der Bauchpoet
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Regen, einfach Regen
Regen, einfach Regen
rieselt,
tropft,
platscht,
wie Musik auf die Straßen.
Erinnerungen versinken vielleicht
zwischen den leeren Bahnsteigen
oder trommeln wieder
Lebensgeister in mir wach.
Allein -
doch mit tausend Tropfen,
die erzählen sogar mir noch
das Blaue vom Himmel.
Regen, einfach Regen
sammelt sich
in den klaren Pfützen,
lacht hinauf zu mir
bis kein Sehnen
mehr aus meinen
Augen rinnt.Geändert von Kerlchen40 (03.11.2006 um 08:40 Uhr)
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24.10.2006, 02:36 #2
Lyrik-Banause
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oh backe... sorry, dass ich jetzt darauf nicht näher eingehe, aber für dieses teil bin ich momantan zu melancholisch ausgerichtet *schnief*
sehr schön viel gefühl drin... werd da später noch mal drauf eingehen...heute ist deprinacht bei mir angesagt...sorry
denk mal éin anderer zeitpunkt lässt es mir dann vielcht auch etwas fröhlicher erscheinen...momentan find ichs nur traurig...wissen zerstört... denken befreit
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T.C.
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24.10.2006, 10:28 #3
Der Bauchpoet
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Au Backe - tut mir leid ... aber Du weißt ja nach Regen folgt irgendwann Sonne
...Danke für das Lob in Kürze.
Gruß Kerlchen32
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24.10.2006, 10:55 #4
Slawische Seele
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Regen, einfach Regen
Liebes kerlchen,
diese Zeilen berühren auf ganz eigene Art - melancholisch und doch mit Hoffnung, Trost behaftet.
Bei Traurigkeiten rate ich oft: "Weine, bis keine Tränen mehr kommen. Tränen reinigen." Meistens hilft es, zumindest für einige Zeit.
Dein Gedicht trägt eine Melodie, Regentropfenmelodie, die mir ungemein gefällt.
Die Tropfen, die das Blaue vom Himmel erzählen, haben es mir ganz besonders angetan.
Liebe Grüße
DanaDie Seele ist kein Wasser, dessen Tiefe gemessen werden kann. (ind. Sprichwort)
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24.10.2006, 12:38 #5
Der Bauchpoet
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Hallo Dana,
ich wusste, dass Dich das Wasser herlocken würde. Aber noch mehr freut mich, dass Du es so empfindest wie ich es verfasst habe.
Die zitierte Strophe ist wohl auch die schönste - sehe ich auch so
Gruß aus Stuttgart-West
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24.10.2006, 13:08 #6
Sanfte Farbenweberin
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hallo Stefan,
auch mir gefällt dieses schöne Regenlied. Es hat auf der einen Seite etwas Melanchonisches auf der anderen Seite etwas Hoffnungsvolles. Mir gefällt der Vergleich den du hier getroffen hast, zwischen Regen und Tränen. Dieses Gedicht hat so eine doppelte Deutung. Einmal im Bereich Natur: Der Regen, der irgendwann der Sonne weicht und den Tränen, die der Hoffnung weichen.
1. Strophe:
Auf der einen Seite ist da der Regen, bedrückend. Passend ist der Vergleich zwischen einem grauen Regentag und sehnsuchtsvollen Erinnerungen. Das lyr. ich erinnert sich an einen Abschied am Bahnsteig, an dem es viele Tränen vergoß. Auf der anderen Seite erzählst du von wachgetrommelten Lebensgeistern, dieser Teil vermittelt die Hoffnung auf ein Wiedersehen und die Hoffnung, dass nach jedem Regenguss die Sonne wieder scheint.
(so war ma kurz weg, Fischstäbchen umdrehen, passt zwar mehr zum Meer, aber)
2. Strophe:
Hieb beginnt der Sieg der Hoffnung. Tausend Tropfen erzählen das Blaue vom Himmel. (das Blaue vom Himmel, sehe ich hier als Hoffnungslicht). jDas lyr. ich erinnert sich an schöne Zeiten, die es mit der Person verbracht hat, die es liebt.
3. Strophe:
Die Hoffnung hat endgültig gesiegt.
Regen lacht aus klaren Pfützen so lange bis dem lyr. ich kein Sehnen mehr aus den Augen rinnt. Das lyr. ich ist über dem Abschiedsschmerz hinweg. Es weiß es gibt ein Wiedersehen. (Dies behaupte ich mal einfach so, sonst stände es nicht unter Hoffnung und Fröhliches).
Alles in allem sehr gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Speedie[FONT="Arial Narrow"]Fantasien sind für manche Menschen unvorstellbar. (Gabriel Laub)
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24.10.2006, 16:22 #7
Altes Reimschlachtross
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Moin mein Expressle
spricht mich sehr an, dein Regengedicht. Es hat tatsächlich die beiden Kernaussagen, die schon besprochen wurden: Auf melancholische und bedrückende Phasen folgen bald wieder hoffnungsfrohe und lebensbejahende, eher fröhliche Zeiten wie eben jeder Regen früher oder später der wärmenden Sonne weichen muss.
Erinnerungen versinken vielleicht
auf den leeren Bahnsteigen
Hier würde ich statt "versinken" besser "versickern" schreiben, da es ja um die Regenassoziation geht, denn wenn schon "versinken", dann "in" ncht "auf" den (dann "die") leeren Bahnsteige. Ergo:
Erinnerungen versickern vielleicht
in den leeren Bahnsteigen.
Allein -
doch mit tausend Tropfen,
die erzählen sogar mir noch
das Blaue vom Himmel.
Ist auch für mich das Highlight im Gedicht.
Ein erneut überzeugendes Werk unseres ideenreichen Bauchpoeten aus dem Westen jener Sadt, die die Nase vorne hat...
Liebe Grüßle
crux
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25.10.2006, 11:52 #8
Der Bauchpoet
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Speedie und crux,
schön, dass Ihr Euch in meinem Regengedicht eingefunden habt. Besonders freut mich, dass genau die Stimmung angekommen ist, die ich sitzend und wartend am Bahnsteig empfunden habe. Allerdings war ich nicht so traurig - aber ich beobachtete jemanden der mir so vorkam. Das habe ich dann verknüpft.
Crux - versickert gefällt mir nicht. Das Wort ist zu "hart" für das Gedicht.
Also bleibt "auf" den leeren Bahnsteigen.
Gruß und Danke...ich liebe Regen!
Expressle
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25.10.2006, 13:35 #9
getrocknet
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Auch ich melde mich schnell zu Wort:
ich liebe Regen! Es gibt nichts deprimierenderes und schöneres als Regen! Es ist, als würdest du mir mit diesem Gedicht aus der Seele sprechen. Dieses Gefühl eben, wenn man sich Regen anschaut... sehr schön.
Bei der Zeile "erzählen mir das Blaue vom Himmel" musste ich doch sehr schmunzeln... Definitiv auch mein Highlight!
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25.10.2006, 14:28 #10
Der Bauchpoet
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Pfote - Hallo neu hier ?
Danke freut mich - scheint ja eindeutig die "himmlische Stelle" zu sein, an der die Leser hängenbleiben.
Gruß vom Kerlchen32
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28.10.2006, 17:42 #11
gefaltet
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Hi, Kerlchen,
dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Ich hatte auch einen schönen Text verfaßt,
aber als ich den speichern wollte, ist gerade das Forum zusammengestürtzt,
und der Text hat es leider nicht mehr geschafft, wie ich sehe.
Ich bekomme ihn jtzt auf die schnelle auch nicht mehr zusammen, habe
gerade drei Enkel da, komme auch am Montag erst zur Post.
Wollte trotzdem nur schnell mein Gefallen ausdrücken.
liebe Grüße
arisiapro juventute ad astra
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28.10.2006, 18:46 #12
Die mit den Krümmeln schiesst
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Was ein schönes Gedicht!
das ist ja nicht wirklich eine Rubrik wo ich oft bin,
aber dieser Besuch hat sich gelohnt
einfach so schön, dieser ablauf dieses Bild das du so schön in worte fasst uns erzählst
klare Bilder die sehr viel Gefühl haben
ich finde nichts das mir nicht gefällt
und auch nichts was mir am meisten gefällt
obwohl das ende besonders schön ist
das berührt mich ^^
ein großes Lob und einen großen Keks
ganz liebe Grüße LeaWerkle: Gefangen Versinkende Herzen Widerstehen Die Elemente Ein kleines Winterspiel
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©Alle meine Gedichte bekommen von mir ein Copyright,
also bitte erst fragen, bevor man sie kopiert.
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29.10.2006, 16:10 #13
Der Bauchpoet
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edorre,
der gute wille zählt! schade, dass dein text weg ist. aber die mühe es nochmal zu tippen brauchst du dir nicht machen. es freut mich auch so, dass der text dich berühren konnte.
lele
besonders lustig ist jetzt, dass ich großer keks auch bei der organisation keks arbeite
danke für dein lob. schön, wenn es nichts zu "nörgeln" gibt.
grüßle vom kerlchen32
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29.10.2006, 22:01 #14
gewaschen
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Hallo Kerlchen,
mein erstes Posting hier gibt nur einen Eindruck wieder: Hinter den Bildern hab ich das Gefühl sehr gut verstanden, das Regen in Dir auslöst. Tropfen die das Blaue vom Himmel erzählen und der Perspektivenwechsel in der dritten Strophe sind hübsch.
Weil das Gedicht so schön kurz ist und alles mögliche bedeuten kann, fällt auch meine Reaktion schön kurz aus.
Lieben Gruß,
Fritz
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29.10.2006, 23:49 #15
Der Bauchpoet
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Hi Berg,
scheinbar gibt es doch mehr Regenliebhaber als angenommen
Freut mich, dass ich Deinen 1. Kommentar bekomme.
Manchmal gibt es auch nicht mehr zu sagen - passt schon!
Grüßle kerlchen
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