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28.10.2006, 22:21 #1
verbanntes Mitglied
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moritat vom missglückten gedicht
oder soll es der teufel holen
hört nun wie es mir geschah
als ich jüngst den teufel sah
ich schrieb eben ein gedicht
hatte mir tu ich sonst nicht
ein konzept zurechtgelegt
fremdwort bildet satzkonstrukt
auf den kopf gestellt verruckt
formen die man niemals sah
hosiann’ halleluja
gott zu loben war mein weg
doch die worte sollten fein
und zugleich bedeutend sein
reime maße sollten schlicht
doch erhaben das Gedicht
heben dass es größe zeigt
ja ich grübelte bereit
willig opferte die Zeit
hier ein reim und da ein wort
immer weiter zog’s mich fort
bis es inhaltlich vergeigt
und am ende stand ein schreck
das gedicht mein gott war weg
von der eitelkeit gebannt
wurde mir von unbekannt
ungewollter rat zuteil
denn nun stand in strenger form
ein gedicht nach alter norm
welches eines deutlich zeigt
wenn der ruhm zu kopfe steigt
steckt der teufel im detail
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28.10.2006, 23:06 #2
Slawische Seele
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moritat vom missglückten gedicht
Hallo Albert,
willkommen im Forum.
Dein Gedicht liest sich wirklich formvollendet in Reim und Lesefluss - doch im Inhalt macht sich das lyr. Ich nieder. So mancher wäre froh, über so ein Gelingen.
Ich frage mich nur, warum du es in Mythisches, Religiöses eingestellt hast?
Mir gefällt die Aussage und sie hat mich zum Lachen gebracht. Meinst du nicht es wäre eher etwas für Humor?
Liebe Grüße
DanaDie Seele ist kein Wasser, dessen Tiefe gemessen werden kann. (ind. Sprichwort)
- Ich bin umgezogen. Meine neue Zuhause-Seite ist in meinem Profil zu finden -
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29.10.2006, 10:06 #3
Kleine Lyrikfee
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hey albert
also ich finde den gedicht echt gut
mal was anderes
liest sich schön flüssig und der inhalt ist echt originell
die metrik stimmt im großen und ganzen glaub ich auch
gern gelesen
lg
rose
ps. ich finde du kannst es ruhig hier stehen lassen. es passt schon hier her.Zum Schwarzen Rosengarten (Werkeverzeichnis)
frisch aus meiner Feder Seelenbrand im Stundenschlaf, Göttertanz, Seelenduett,
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben
Hermann Hesse
*schwarzeRose*
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29.10.2006, 11:35 #4
Brachialpoetin
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Hallo albert
Auch ich finde dein Gedicht unterhaltsam - auch eher humoristisch, aber mit der Einteilung in Rubriken ist es ja immer so eine Sache: Warum soll man nicht über Gott und den Teufel im Detail schmunzeln dürfen und trotzdem im Mystischen verbleiben?
Was mich aber, als Leserin, enorm stört, sind die gänzlich fehlenden Interpunktionen. Es führt auf eine Art in die Irre, die ich nicht als bereichernd; sondern nur mehr als störend empfinde.
Gibt es ausser 'mein Stil' noch eine andere Begründung für diese Art der Zeichensetzung?
Wenn du es begründen kannst, dann ist es ja ok...
LG
yarasaSaitenweise Ideenaber vielleicht leckt das Gehirn so sehr, dass ich auch mal wieder dichtend unterwegs sein werde
Eine Art Grundsatzpapier zu meinen Kritiken
yarasas Fingerübungen
Die Frederick-Maus hat mich schon als Kind nachhaltig verdorben. Von da an wollte ich Dichterin sein.
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