Thema: Seelenzweisamkeit
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31.10.2006, 22:19 #1
Justizirrtum
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Seelenzweisamkeit
Seelenzweisamkeit
Zwei Seelen berührten sich leise
auf eine ganz besondre Weise.
So leicht sich finden damals war,
fast magisch, einfach wunderbar.
Geschaffen füreinander
vom ersten Augenblicke an,
in Raum und Zeit verbunden
fast wie durch einen Zauberbann.
So trafen sie sich wieder
im Heute und im Jetzt,
in Traurigkeit gefangen
und auch sehr tief verletzt.
Sie schenkten sich zärtlich einander,
sie glaubten für die Ewigkeit.
Ihr Schicksal gebot sich zu trennen,
verwehrt blieb ihnen Zweisamkeit.
Sie hätten sich so viel zu geben
an Liebe, Glück, Geborgenheit,
sie hoffen, dass sie kommt die Zeit,
vielleicht in einem nächsten Leben.
Shadow...
Das Original:
Zwei Seelen berührten sich leise
auf eine ganz besondere Weise,
zueinander finden so leicht war,
magisch... einfach wunderbar.
Geschaffen waren sie füreinander
vom ersten Augenblick an,
durch Raum und Zeit einander
für immer verbunden dann.
So trafen sie einander wieder
im heute und im jetzt,
in Traurigkeit gefangen
und sehr tief verletzt.
Sie schenkten einander Liebe und Halt,
dachten diesmal wärs für die Ewigkeit,
doch wieder ist es zu spät,
verwehrt ist ihnen die Zweisamkeit.
Sie warten auf ein nächstes Leben
auf Liebe und Geborgenheit,
hätten einander so viel zu geben,
hoffend es wird kommen die Zeit.Geändert von Shadowlady (02.11.2006 um 20:36 Uhr)
neu: Düsteres TalMan sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.
( Der kleine Prinz, Saint Exupéry )
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31.10.2006, 22:26 #2
gefaltet
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Hi Lady,
Wie schön auf dieses Gedicht gestossen zu sein! Eine unglücklich, glückliche Liebe mit einem ganz kleinen Funken Hoffnug am Schluss, oder ist es bloss ein Trost? Du hast ein nicht gerade seltenes Thema, einzigartig niedergeschrieben.. Nun ich bin nicht gerade eine Heldin was Metrik angeht, das xen lass ich lieber mal, aber ich bin kein einziges Mal geholpert.
Dankeschön
Lg Wunnie___Nicht am Rand-nein-Mittendurch___
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31.10.2006, 22:56 #3
schnurrende Feder
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Liebe Shadow,
ich erlaube mir mal, ein bisschen drin rumzukritzeln
weil da so viele "einander" drin sind
Zwei Seelen berührten sich leise
auf eine ganz besondere Weise,
sich zu finden war nicht leicht,
doch durch Zaubermagie erreicht.
Geschaffen waren sie füreinander
vom ersten Augenblick an,
durch Raum und Zeit verbunden
durch einen Liebesbann .
So trafen sie sich wieder
im Heute und im Jetzt,
in Traurigkeit gefangen
und sehr tief verletzt.
Sie schenkten sich zärtlich einander,
hofften für alle Zeit,
doch wieder ist es zu spät,
verwehrt bleibt ihnen die Zweisamkeit.
Sie warten auf ein nächstes Leben,
auf Liebe und Geborgenheit,
hätten einander so viel zu geben,
Hoffnung, es wär bald soweit.
Das nur mal auf die Schnelle; man kann sicher noch mehr daraus machen.
Lieben Gruß,
KatziNickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
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31.10.2006, 23:08 #4
Justizirrtum
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Hallo ihr beiden
Wunnie
Danke für dein Lob, *einzigartig niedergeschrieben*, he da werd ich doch fast rot...
Katzi
Danke fürs Herumkritzeln, ich hab mal ein wenig in meinem Gedicht nun auch herumgekritzelt...
Ganz so alle Änderungen will ich nicht nehmen, aber einen Teil konnte ich gut gebrauchen ... danke
liebe Grüße
Shadow...neu: Düsteres TalMan sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.
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01.11.2006, 09:06 #5
Festival
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Zitat von supikatzi
Liebe Grüße, heinzi
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01.11.2006, 09:53 #6
Justizirrtum
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Guten Morgen Heinzi
Schön, dass du bei mir vorbeigeschaut hast, und dich wieder ausführlich mit meinem
Gedicht auseinandergesetzt hast.
Nun habe ich aber einen kleinen Kritikpunkt, nämlich, dass du schon Katzis ausgebesserte
Version bearbeitet hast, wenn du mein Original genommen hättest, wäre mir lieber
gewesen, da ich nicht alles übernehmen werde, was Katzi vorgeschlagen hat.
Sie hat zum Beispiel in der ersten Strophe den Sinn ganz verändert, von meinem
*zueinander finden so leicht war* in *sich zu finden war NICHT leicht*, was dann mit
der zweiten Strophe gar nicht mehr zusammenpasst. Wobei ich natürlich weiß, dass
ich da meine Zeile ein wenig verdreht hatte
Ich werd mal selber eine Überarbeitung versuchen und würde mich freuen, wenn du es dann nochmal ansiehst.
liebe Grüße
Shadow...
So... nun hab ich so viel dran rumgefuhrwerkt, dass ich mal das Original dazu reingestellt habe.
Bin neugierig, wie es euch nun gefällt, und ob man doch auch noch was verbessern kann dran.
lg... Shadow...Geändert von Shadowlady (01.11.2006 um 18:22 Uhr)
neu: Düsteres TalMan sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.
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01.11.2006, 19:58 #7
schnurrende Feder
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Liebe Shadow,
dein veränderter Text ist um einiges besser.
Wenn du nicht alles umwerfen willst, würde ich es so lassen.
Ich nehme an, dass dir gerade diese Worte, so wie du sie geschrieben hast, sehr wichtig sind.
So wie gewidmet.
Wenn auch noch immer kleine Unebenheiten drin sind, spüre ich das traurig-hoffende Gefühl,
das du in diese Zeilen gelegt hast und das mir sehr gefällt.
Ganz liebe Grüße,
KatziGeändert von Chavali (01.11.2006 um 21:47 Uhr)
Nickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
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02.11.2006, 00:28 #8
Festival
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Seelenzweisamkeit
Zitat von Shadowlady
Nun also noch eine Fassung. Kaum wage ich es, weil ich ja schon einmal, und supikatzi ganz liebevoll, darin herumgewerkelt haben. Bei genauem Hinsehen wirst Du merken, dass ich bestimmte Versfüße von Dir übernommen habe (z.B. den dreihebigen Daktylus V1 der 1. Str., der sich dann ganz wundersam zum Inhalt passend im 1V und 3V der 4. Str. wiederholt. Fast könnte man die beiden Verse untereinander stellen:
Zwei Seelen berührten sich leise (x als Auftakt/XxxXxxXx-)
Sie schenkten sich zärtlich einander (x als Auftakt/XxxXxxXx-).
Ihr Schicksal gebot sich zu trennen (x als Auftakt/XxxXxxXx-)
Du wirst auch merken, dass ich in den Zeiten rumgefummelt und mich sogar an Versverschiebungen vergriffen habe. Auch ein paar (ganz wenige) Wörter habe ich geändert. Lies Dir mal meine Fassung durch und sag mir, was Du davon hältst. Mir ging es vor allem darum, Deinen Sprachklang zu bewahren.
Zwei Seelen berührten sich leise
auf eine ganz besondre Weise.
So leicht sich finden damals war,
fast magisch, einfach wunderbar.
Geschaffen füreinander
vom ersten Augenblicke an,
in Raum und Zeit verbunden,
ganz wie durch einen Zauberbann.
So trafen sie sich wieder
im Heute und im Jetzt,
in Traurigkeit gefangen
und auch sehr tief verletzt.
Sie schenkten sich zärtlich einander,
sie glaubten für ewige Zeit.
Ihr Schicksal gebot sich zu trennen,
verwehrt blieb ihnen Zweisamkeit.
Sie hätten sich so viel zu geben
an Liebe, Glück, Geborgenheit,
sie hoffen, dass sie kommt die Zeit,
vielleicht in einem nächsten Leben.
ge-ixt:
x/XxxXxxXx- (Auftakt, zwei Daktylen vollständig, ein Daktylis und Zäsur)
xXxXxXxXx- (vierhebiger Jambusus und weiblicher Reim)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambusus)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambusus) -Zaubermagie, supi, ist doppelt gemoppelt
xXxXxXx- (dreihebiger Jambusus und Zäsur/durchaus angebracht)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambusus)
xXxXxXx- (dreihebiger Jamb.; statt "durch" habe ich "in" gesetzt
xXxXxXxX (vierhebiger Jambus)
xXxXxXx- (dreihebiger Jamb. und Zäsur/ebenfalls berechtigt vom Text her)
xXxXxX (dreihebiger Jamb.)
xXxXxXx- (dreihebiger Jamb., auch hier vom Text gerechtfertigte Zäsur)
xXxXxX (dreihebiger Jamb.)
x/XxxXxxXx- (Auftakt s. V1, 1. Str./dreihebiger Daktylus und Zäsur)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambus)
x/XxxXxxXx- (Auftakt/dreiheb. Daktylus) es lohnt sich, die 3 Verse sep. zu lesen
xXxXxXxX (vierheb. Jambus)
xXxXxXxXx- (vierhebiger Jambus und Zäsur, auch hier sinnvoll)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambus)
xXxXxXxX (vierhebiger Jambus)
xXxXxXxXx- (vierhebiger Jambus mit anschl. Denkpause und Schluss)
Der Versanschluss an "verwehrt blieb ihnen Zweisamkeit" an "Sie hätten sich so viel zu geben" erschien mir folgerichtiger. Es sind jetzt nur noch winzigste Stolpersteine da, aber die müssen auch bleiben, sonst wird es zu gelackt.
Ich bin kein Meister der Metrik, aber habe versucht, Sinn und Form, seelische Abläufe und Zeiten - du bist da mindestens einmal "gesprungen" - zusammen zu bringen. Bin mal gespannt, was Du und Supi und andere Leser von meiner "Krittelei" halten.
Liebe Grüße! heinziGeändert von Festival (02.11.2006 um 00:32 Uhr)
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02.11.2006, 20:40 #9
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Hallo Heinzi
Erstmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass du dir soviel Arbeit mit meinem Werk
gemacht hast. Wie du siehst, habe ich fast alle Änderungen angenommen, jedoch
die Ewigkeit (wenn auch kein beliebtes Reimwort) beibehalten, weil sonst zweimal hintereinander Zeit stehen würde.
Ich bin mit dem Ergebnis, welches ich mit eurer Hilfe, eben besonders deiner lieber
Heinzi, erzielt habe sehr zufrieden. Mal sehen, ob noch jemand eine Meinung zu den
Änderungen äußert
vielen Dank und liebe Grüße
Shadow...neu: Düsteres TalMan sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.
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02.11.2006, 21:05 #10
Festival
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Liebe Shadow,
jetzt bin ich ganz rot geworden. Da Du ein bisschen von meinen Änderungsvorschlägen übernommen hast, darf ich ja davon ausgehen, dass Du es für ganz ordentlich gehalten hast. Wenn ich mir die Anfangs- und jetzt die wahrscheinlich Endfassung durchlese, sehe ich doch durchaus Verbesserungen ohne Deinen Sprachklang zu verderben. Es ist ein sehr melancholisches Gedicht mit einem kleinen Hoffnungsschimmer am Ende. Nun bin ich mal auf die X - Meister/innen gespannt.So ein "Korsett" ist doch sehr gut für eine disziplinierte Schreibweise. Ich beglückwünsche Dich!
Liebe Grüße,
heinzi
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03.11.2006, 20:58 #11
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Danke Heinzi
Ich denk nicht, dass du einen Grund hast rot zu werden, Ehre wem Ehre gebührt !
Du hast mir sehr viel geholfen, und klar, deine Änderungen waren gut, sonst hätte
ich nicht so viele davon übernommen. Alles kann man fast nie nehmen, weils sonst
nicht mehr wirklich das eigene Gedicht ist, aber du hast dich auch sehr bemüht, meinen
Sprachklang beizubehalten, das habe ich schon auch gesehen
Nochmals vielen Dank und ich hoffe, dass sich vl auch ein/e x-Meister/in zeigt.
liebe Grüße
Shadow...neu: Düsteres TalMan sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.
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