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12.11.2006, 22:05 #1yaira Guest
Vergangenheit in schwarz-weiss
Vergangenheit schwarz-weiß
Farben fressen sich in das Schwarzweiß-Stück,
das voll von bitter-süßer Nostalgie –
im Hintergrund spielt die Pianomelodie –
das Leben zeigt und längst vergang’nes Glück.
Bunt wird die vertraute Düsternis,
die säuselnd mir von tiefem Leiden sprach,
von nun an schweigt, weil ihre Stimme brach
und Glitzerlicht fortan den Vortritt lässt.Geändert von yaira (13.11.2006 um 17:39 Uhr)
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13.11.2006, 12:35 #2
gewaschen
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widerspruch ?
schwarze farben ?
buntes schweigen ?
hm... das war das, was mir in den sinn kam, als du das mit dem titel geschrieben hast.
lg emptydu zahlst für jedes wort auf erden, für jedes mal, dass du das schweigen brichst. so tief du liebst, wirst du verwundet werden und missverstanden so oft du sprichst.
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13.11.2006, 12:42 #3
schnurrende Feder
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Liebes bissiges Wuschelchen,
nanu, noch keine Antwort auf dein schönes Stück?
Zuest die Metrik
Farben fressen sich in das Schwarzweiß-Stück,
das voll von bitter-süßer Nostalgie –
im Hintergrund spielt die Pianomelodie –
das Leben zeigt und längst vergang’nes Glück.
XxXxXxXxXx ...oder anders betont?
xXxXxXxXxX
xXxXxxXxXxXx
xXxXxXxXxX
Bunt wird die vertraute Düsternis,
die säuselnd mir von tiefem Leiden sprach,
von nun an schweigt, weil ihre Stimme brach
und Glitzerlicht fortan den Vortritt lässt.
XxXxXxXxX
xXxXxXxXxx
xXxXxXxXxx
xXxXxXxXxx
Ich holpere ein wenig - vielleicht hab ich auch heut nicht so die Metrikhand
Inhaltlich spricht mich dein Text an - er zeigt den begonnenen Weg aus Trauer oder Depression (meine Interpretation)
Zum Titel:
"Falscher Glanz" wird dem Inhalt tatsächlich nicht gerecht.
Vorschläge:
"Umkehr"
"Beginn"
"Farbpalette"
Vielleicht hat ja jemand noch eine andere Idee.
Gern gelesen und kommentiert.
Lieben Gruß,
KatziNickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
~WÖRTERWUNDERTÜTE~
Werkeverzeichnis (unvollständig - ruft nach Aktualisierung): Katzenspuren
© auf alle meine Texte!
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13.11.2006, 12:57 #4
Flamme des Westens
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liebe yaira,
zur mtrik kann ich der leider nichts sagen, dass einzige was mir aufgefallen ist, ist in der 1 S.der erste Satz, nur vom lesen Her( ohne xx) gefällt mir in der Wortmelodie besser "schwarzweisse Stück" ist nur eine Kleinigkeit und wohl auch ein wenig Geschmackssache ansonsten finde ich dein "Stückchen" recht hoffnungsfroh.
Zum Titel, wenn du es nur "Glitzerlicht"
nennst, kommt ja auch im Gedicht vor ansonsten fällt mir
noch "Vergangenheit schwarz-weiß" ein
liebe Grüße
Babsi
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13.11.2006, 12:58 #5
rasende Reporterin
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Es mag holprig sein, Dein Gedicht, aber es ist sehr schön.
Besonders der erste Satz: Farben fressen sich in das Schwarzweiß-Stück,
das voll von bitter-süßer Nostalgie –
Das ist sehr nett.
Lg cori
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13.11.2006, 13:02 #6
Gedankenspringer
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Titel:
Erwachen
Auferstehung
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13.11.2006, 17:18 #7
Krauseminze, Minze, krause
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Hallo Yaira
ein schönes Stück ist das, besonders deine Sprache gefällt mir
Ich musste irgendwie beim lesen an die DDR denken, weiß auch nicht warum - wahrscheinlich das Wort Nostalgie in verbindung mit Schwarz-Weiß
Spontan fällt mir als Titel ein: Farbenlehre (da hat der Kunstunterricht sogar mal was gebracht)
Ich als Metrikfanatiker möchte nur noch anmerken:
Farben fressen sich in das Schwarzweiß-Stück,
dass hier aber das Wort Stück unbetont ist (im Gegensatz zu seinem Reimpartner) will mir nicht so gefallen - vielleicht sprechen es sogar manche betont: Schwarzweiß-Stück - xXX - aber auch die Variante klingt für mich irgendwie schwammig
es ist allerdings schwer, das zu ändern und trotzdem bei 5 Hebungen zu bleiben
ein kleiner Vorschlag von mir wäre:
Farben füllen das schwarzweiße Stück (natürlich nur, wenn du ohne das fressen auskommst- zumindest die Alliteration bleibt erhalten
)
aber auch ohne Änderung meiner Meinung nach ein schönes Gedicht mit extravaganter Sprache - ich habe es gerne gelesen und kommentiert
liebe grüße
flamme
Sag nichts dagegen, gewiß, Du kannst alles widerlegen, aber zum Schluß ist garnichts widerlegt. (F. Kafka - Das Schloß)
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13.11.2006, 17:30 #8yaira Guest
Huch, innerhaöb von einer halben Stunde waren plötzlich so viele Kommentare da! Damit hatt ich schon gar nicht mehr gerechnet. Erstmal ganz lieben Dank dafür.
Hallo empty,
danke für deine Titelvorschläge. "Buntes Schweigen" wäre vll. sogar eine Idee. Ich muss da nochmal drüber nachdenken.
Liebe Katzi,
mit deinen Xen bin ich nicht hundertprozentig einverstanden
S1V3: Im Hintergrund spielt die Pianomelodie (deine ixxe)
bei mir sieht das Ganze so aus: Im Hintergrund spielt die Pianomelodie
und die letzten Silben in S2 V2,3,4 würde ich betonen.
Hm, vll. hilft uns da noch irgendwer mit ner dritten Meinung.
Aber du hast recht, es ist metrisch nicht vollkommen sauber. Ich hoffe, es lässt sich trotzdem einigermaßen flüssig lesen.
Besonders interessant finde ich deine Interpretation, die in meinen Augen schlüssig ist, obwohl ich selbst vollkommen andere Gedanken bei dem Gedicht hatte. Scheinbar bin ich aber die Einzige, da alle Titelvorschläge weit positiver sind, als meine Gedanken. Macht aber nichts, der Leser macht schließlich das aus einem Gedicht, was es für ihn darstellt und das finde ich ganz gut so
Liebe Babsi,
du hast recht, was V1 angeht. Ich habe auch ziemlich mit ihm gekämpft. Die Betonung wäre bei "schwarzweiße" wirklich besser, aber dann passt das Bild nicht mehr hundertprozentig... Da muss ich nochmal nachdenken.
Deine Titelvorschläge gefallen mir am besten. Ich denke, ich werde den zweiten übernehmen. Danke dafür.
Hallo cori,
vielen Dank für dein Lob, freut mich, wenn's gefällt.
Hallo horstgrosse,
auch dir lieben Dank für die Vorschläge.
Viele Grüße an euch alle,
yaira
Hallo Flamme (da haben sich unsere Kommentare wohl gerade überschnitten)
wie ich auch Babsi gerade schon schrieb: Ja, die erste Zeile ist problematisch. Ich denke auch wirklich über eine Änderung mit "schwarzweiße" Stück nach, aber mir geht das der Bildanklang an den Schwarzweiß-Film (der ursprünglich dastand, aber mangels eines passenden Reims weichen musste) verloren. Da aber scheinbar nur ich diesen Anklang im Kopf habe, könnte man es ändern...Ach, ich weiß es noch nicht...
Ich lese den 1. Vers aber tatsächlich mit Hebungsprall am Ende, aber das ist wohl Auslegungssache.
Freut mich aber sehr, dass dir mein Textchen trotz dieses Problems gefällt.
Vll. verrätst du mir ja noch, was du inhaltlich (außer Anspielungen auf die DDR) darin liest? Ich bin so neugierig
Liebe Grüße
yairaGeändert von yaira (13.11.2006 um 17:38 Uhr)
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13.11.2006, 17:53 #9
Krauseminze, Minze, krause
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Vll. verrätst du mir ja noch, was du inhaltlich (außer Anspielungen auf die DDR) darin liest? Ich bin so neugierig(habe mir schon vorher ein paar Gedanken gemacht - doch dann so sehr mit der Metrik beschäftigt, dass ich das meiste vergessen hab
)
bei der ersten Strophe denke ich an einen Schwarzweiß-Film (mir reicht alleine das Schwazweiß schon als denkanstoß). Dieses bekommt plötzlich Farbe - und damit neues Leben. Besonders gefällt mir deine Verwendung der Wörter Nostalgie (die Erinnerungen an die gute, alte Zeit - hier: als es noch ohne Farbe war) und Pianomelodie (auch für mich ein Zeichen des alten, des längst vergangenen). Das schwarzweiße erzählt allerdings von längst vergangnen Glück (damals, als die bahnbrechende Erfindung Fernseher aufkam und alle stolz waren - doch nun sind ganz andere Kriterien von Bedeutung)
In der 2. Strophe muss nun das vertraute schwarzweiße endgültig weichen und verstummen - es muss der Farbe weichen, dem Fortschritt - so wie alles irgendwann einmal.
also das waren so meine Gedanken dazu
mir gefällt die Stimmung, die du in der ersten Strophe aufbaust sehr - das hat etwas beruhigendes, auch wenn dann das schwarzweiße sich letztendlich ergeben muss
liebe grüße
flamme
Sag nichts dagegen, gewiß, Du kannst alles widerlegen, aber zum Schluß ist garnichts widerlegt. (F. Kafka - Das Schloß)
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13.11.2006, 18:09 #10yaira Guest
Hallo Flamme,
danke für deine Gedanken. das war auf jeden Fall eine Lesart, die ich auch im Kopf hatte. freut mich, dass das leicht Wehmütige scheinbar bei dir angekommen ist.
Liebe Grüße
yaira
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13.11.2006, 18:18 #11
Brachialpoetin
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yarasa / ModeratorinSaitenweise Ideenaber vielleicht leckt das Gehirn so sehr, dass ich auch mal wieder dichtend unterwegs sein werde
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Die Frederick-Maus hat mich schon als Kind nachhaltig verdorben. Von da an wollte ich Dichterin sein.
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14.11.2006, 18:06 #12königindernacht Guest
Wer kennt es nicht: Es erklingt eine Melodie und Bilder werden wieder lebendig.
Ich sehe eine Liebe, die im Zorn endete- der Rückblick auf sie ist gerade kurz nach der Tennung oft geprägt durch Schwarz- Weiß- Bilder. Bis eben eine Erinnerung wach wird, die das Gefühl berührt und wieder Farben sichtbar macht, die es ja in dieser Liebe auch einst gab.
Da wohnt auch ein Stück Wehmut in uns- Gut, dass wir uns ihr stellen, denn nur so können wir uns auch Neuem öffnen.
Auch wenn ich "Glitzerlicht" nicht mag oder euer beliebtes X-en nicht perfekt ist: Dein Gedicht ist bildhaft und die in ihm fest gehaltenen Empfindungen sind vom Leser gut nachzuempfinden. Ein gelungener Text!
Herzlichst, KÖ
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14.11.2006, 19:49 #13yaira Guest
Hallo Königindernacht,
erstmal vielen Dank für dein Lob. Ich muss sagen, ich mag deine Interpretation sehr. Es ist schön zu sehen, was Leser aus einem Gedicht herausholen. Metrisch ist es nicht perfekt, aber wenn es sich trotzdem lesen lässt, sind mir die Ixe relativ egal...
Danke nochmal und liebe Grüße
yaira
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19.11.2006, 23:01 #14
Festival
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Liebe yaira,
ich stelle mich an die Reihe der Lobenden an. Im Hintergrund spielt die Pianomelodie, das kann man sogar noch anders sprechen:
Im Hintergrund spielt die Pianomelodie. Aber es ist schon ge-xt worden und ich finde, man kann sich gut in Deine Sprachmelodie hinein finden. Bei der Wortwahl ist mir das "säuseln" aufgefallen. Ich finde, das Wort wird zu oft gebraucht. Das säuselt und säuselt, ich krieg schon langsam Säuselhaut. Passend zum Inhalt fällt mir auch nur "seufzend" oder "raunend" ein, aber da weiß ich nicht, ob die nicht auch schon zu oft benutzt werden. Aber ob mit oder ohne Änderung: Sehr stimmungsvoll und lesenswert!
Liebe Grüße,
heinzi
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19.11.2006, 23:05 #15yaira Guest
hallo heinzi,
da wollte ich eigentlich gerade den PC ausmachen und mich aufs Ohr legen, doch dann seh ich, dass tatsächlich eine Kritik von dir in diesen faden geflattert ist. Die musste ich noch lesen, vor allem, weil ich ja weiß, dass du dir normalerweise kein Blatt vor den Mund nimmst. Umso mehr freut mich dein Lob. Über das "säuselnd" werde ich mir auf jeden Fall Gedanken machen. Aber nicht mehr heute, dafür bin ich zu müde
Danke und gute Nacht
yaira
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