Thema: Die entschwundene Rache
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12.11.2006, 23:22 #1
schnurrende Feder
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Die entschwundene Rache
Im Donnergrollen sich ein Reiter vorwärtskämpft,
durch Waldesdickicht sichtet er das Schloss,
in dem das Blut von seinem Bruder floss,
verhaltnen Trabes er die Schritte dämpft.
Die Blitze zucken grell und kalter Regen fällt,
als er gelangt an seines Feindes Tor,
und wie er zögernd noch sinniert davor,
sieht er im Geiste schon den Tod bestellt.
Er wird sich rächen nur um seiner Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der einst den Bruder zornig niederstach,
vernichten ihn und seine Rache stillen.
Den Rappen bringt zur Ruh´ der Reitersmann,
er schlägt den goldnen Löwen an das Holz,
erhebt sein edles Haupte wie vor dem Sturme stolz,
er wird nun endlich brechen diesen Bann.
Das Eisentor ihm zögerlich geöffnet ward,
die Flügel dehnten sich nur einen Spalt,
ein Fräulein hold und zart mit einer Kerze harrt,
erblassend brach in ihm der Wille zur Gewalt.
*
"Mein Herr, was ist des Einlasses Begehr?"
Dem kühnen Ritter blieb das Herz fast stehn.
"Wo ist der Herr des Hauses, bitte sehr?"
Vermocht er doch das Kind nicht anzusehn.
"Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
"Verzeiht mein ungeschicktes Vorwärtsgehn,
vergebt mir meines Kommens Absicht untertänig."
Das Kind , ein Weibe fast und traumhaft schön.
"Der Bruderrache wegen kam ich her,
durch deines Vaters Schwert mein Bruder starb,
nun fällts mir angesichts des Todes schwer."
Das schwarze Ross sie tänzelnd nun umwarb.
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm,
geschlagner Geist nur noch das eine fleht:
Das Fräulein würd´ seine Herzkönigin.
ALTE VERSION
Im Donnergrollen sich ein Reiter vorwärtskämpft,
durch dichtes Waldgestrüpp, das Schloss erspähend,
insgeheim an Himmelsmächte flehend,
verhaltnen Trabes nun die Schritte dämpft.
Die Blitze zucken grell und kalter Regen strömt,
als er gelangt an seines Feindes Tor,
und wie er zögernd noch sinniert davor,
sieht er im Geiste sich um seine Frau gegrämt.
Er wird sich rächen um seiner Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der ihn betrogen und belogen dutzendfach,
vernichten wie ein Haufen von Bazillen.
Den Rappen bringt zur Ruh´ der Reitersmann,
er schlägt den goldnen Löwen an das Holz,
erhebt sein edles Haupte wie zum Sturme stolz
er wird nun endlich brechen diesen Bann.
Das Eisentor ihm zögerlich geöffnet ward,
die Angeln drehten sich nur einen Spalt,
ein Mägdlein hold und zart mit einer Kerze harrt,
und ihm ward unter seiner Haut so eisig kalt.
"Mein Herr, was ist des Einlasses Begehr?"
Dem kühnen Junker blieb das Herz fast stehn.
"Wo ist der Herr des Hauses, bitte sehr?"
Vermocht er doch das Kind nicht anzusehn.
"Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
"Verzeiht mein ungeschicktes Vorwärtsgehn,
vergebt mir meiner Rache Absicht untertänig."
Das Kind - wie seine Tochter - traumhaft schön.
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm,
geschlagner Geist nur noch das eine fleht,
Das Kind wär einmal seine Königin.Geändert von Chavali (19.11.2006 um 14:10 Uhr) Grund: Änderungen nach Vorschlägen Flämmchen und KiG = DANKE :)
Nickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
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12.11.2006, 23:52 #2
Heimatloser
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Starker Anfang, schwaches Ende. Oder man siehst vom klassischen her, dann ist es nen nettes Märchen in Gedichteform. Ich hab allerdings noch einiges gefunden, was mir nicht gefällt.
Im Donnergrollen sich ein Reiter vorwärtskämpft,
durch dichtes Waldgestrüpp, das Schloss erspähend,
insgeheim an Himmelsmächte flehend, - Weshalb, außer um nen Reim zu haben?
verhaltnen Trabes nun die Schritte dämpft. - Die Schritte dämpft? Bin ich mir ein wenig unsicher, passt irgendwie nicht in das Bild für mich.
Die Blitze zucken grell und kalter Regen strömt,
als er gelangt an seines Feindes Tor,
und wie er zögernd noch sinniert davor,
sieht er im Geiste sich um seine Frau gegrämt.
Er wird sich rächen um seiner Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der ihn betrogen und belogen dutzendfach, - Unsauber der Reim aufgrund der unterschiedlichen Kadenzen
vernichten wie ein Haufen von Bazillen. - Argh, hier klingts mir nach Reim dich oder ich Fress dich, "wie ein Haufen von Bazillen" ist ein scheusslicher Vergleich, grade weil wir eigentlich von einer Person sprechen, so wie mir scheint.
Den Rappen bringt zur Ruh´ der Reitersmann,
er schlägt den goldnen Löwen an das Holz,
erhebt sein edles Haupte wie zum Sturme stolz - Das "stolz" wirkt etwas angeklebt an den Satz.
er wird nun endlich brechen diesen Bann. - Welchen Bann?
Hm, ob der Wendepunkt des Ganzen wirklich schon hier beginnt? Von daher wundert es mich jetzt schon im Kreuzreim weiter zu schreiben.
Das Eisentor ihm zögerlich geöffnet ward,
die Angeln drehten sich nur einen Spalt, - Angeln drehen sich nicht einen spalt, sie drehen sich höchstens ein wenig. Eine Tür öffnet sich einen Spalt.
ein Mägdlein hold und zart mit einer Kerze harrt, - Magd, ich denke eher Fräulein, oder? Jedenfalls wenn ich den Text schonmal weiter verfolge.
und ihm ward unter seiner Haut so eisig kalt. Klingt wieder ein wenig nach Reimsuche.
"Mein Herr, was ist des Einlasses Begehr?"
Dem kühnen Junker blieb das Herz fast stehn.
"Wo ist der Herr des Hauses, bitte sehr?"
Vermocht er doch das Kind nicht anzusehn.
"Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
"Verzeiht mein ungeschicktes Vorwärtsgehn,
vergebt mir meiner Rache Absicht untertänig." - Weshalb redet er jetzt von Rache, wo das Fräulein doch nichts von wusste?
Das Kind - wie seine Tochter - traumhaft schön. - Der Einschub scheint mir ein wenig aufgrund fehlenden Inhalts gemacht zu sein, ist er doch sonst relativ unsinnig.
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm,
geschlagner Geist nur noch das eine fleht,
Das Kind wär einmal seine Königin.
Tja, ich würd sagen nach vielen sehr guten Werken in letzter Zeit hab ich hier das schwächste von dir erwischt. Trotz allem ganz gerne gelesen und immerhin als erster kommentiert.
Gruß und gute Nacht,
FloNeustes Werk aus meiner Feder:
Liebe und Romantik - Schlaflied (für L.), Ein Leiserwerden, ohne TitelVerzweiflung schreit nicht, Verzweiflung schweigt.
Die Melancholie des Seins - Fortsetzungsgeschichte
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12.11.2006, 23:58 #3
Krauseminze, Minze, krause
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Hallo Supikatzi
mir gefällt die Geschichte, die du hier erzählst, doch einige Reime gefallen mir nicht besonders- diese hier zum Beispiel:
strömt
grämt
zerbrach
dutzendfach
schade eigentlich, aber da müsste man schon mitunter grundlegendes verändern, um das auszubessern.
Er wird sich rächen um seiner Ehre Willen,
einzig hier stimmt die Metrik nicht, das könnte man aber leicht ausbessern:
Er wird sich rächen nur um seiner Ehre Willen (xXxXxXxXxXxXx)
das Ende verstehe ich irgendwie nicht:
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
des Wegs sein scheuer Rappe neben ihm,
geschlagner Geist nur noch das eine fleht,
Das Kind wär einmal seine Königin.
Es ist schade um die Geschichte, die du wunderbar einleitest - aber die unreinen Reime, die die Metrik mitunter gezwungen klingen lassen, leidet darunter doch sehr
Ein wenig ausbaufähig ist das ganze noch - werde auch noch ein paar Verbesserungsvorschläge anbringen (wenn du nichts dagegen hast) - aber nicht heute
liebe grüße
flamme
Sag nichts dagegen, gewiß, Du kannst alles widerlegen, aber zum Schluß ist garnichts widerlegt. (F. Kafka - Das Schloß)
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13.11.2006, 00:00 #4yaira Guest
Liebe Katzi,
mal wieder muss ich deine Ideenfindungsgabe und deinen Mut, dich an "andere" Themen zu wagen, bewundern. Trotzdem halte auch ich dies für eines deiner schwächeren Gedichte. Flo hat einiges angesprochen, mein Problem ist aber von allgemeinerer Natur und hat viel mit meinem persönlichen Geschmack zu tun: Mir gefällt es nicht besonders, wenn man versucht, eine Art von Sprache zu verwenden, die uns heutzutage einfach nicht mehr wirklich geläufig ist. Das wirkt häufig recht aufgesetzt, weil es uns einfach nicht natürlich von der hand geht. Klar, es passt hier, die Sprache zusammen mit dem Inhalt zeitlich zurückzuversetzen, aber ich weiß nicht... ich mag das einfach nicht
Trotzdem, schon wegen der Idee gerne gelesen.
Liebe Grüße
yaira
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13.11.2006, 00:02 #5
schnurrende Feder
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Hallo Flo
schön, dass du gleich geschaut hast.
Ich hatte dieses Thema im Kopf - wollte unbedingt was darüber schreiben.
Eigentlich sollte es länger werden und ein noch ganz anderes zentrales Thema haben,
aber dann dachte ich, das kann ich euch nicht zumutenund so liefen die Finger in
eine ganz andere Richtung über die Tasta...
Ich weiß, dass mein Text noch viele Holperstellen hat - aber für die Werkstatt ist es mir doch zu fertig.
Vielleicht können wir hier ein wenig verschlimmbessern?
Das du das mit dem Angelspalt bemerken würdest, wusste ich schon, als ich sah, dass du das Gedicht liest *gg*
Ist aber ok und deine Kritik ist voll berechtigt.
Vielleicht schreibt ja noch der eine oder der andere was dazu.
Dann geht es morgen früh frisch ans Werk
Danke, flo, und liebe Grüße,
das Gute-Nacht-Katzi
Huch, jetzt ist mir das yairalein entwischt
Ja, du hast recht, in meiner Antwort an Flo steht schon einiges.
Ich mag diese alten Dinger, warum soll man so nicht mehr schreiben heute? Klar, gegen Fontane, Goehte, Meyer sind wir (ICH) doch zu klein.
Jedenfalls freu ich mich auch über deinen Kommi - zeigt er doch so manchesmal die Grenzen...
Lieben Gruß an dich
Katzi
P.P.S
Ach du lieber gott, jetzt hab ich auch noch das Flämmchen übersehen
Ich versprech: ich arbeite da noch dran. Mögt iht denn noch ein, zwei Strophen mehr lesen?
Danke dir, Flamme.
Lieben Gruß auch dirGeändert von Chavali (13.11.2006 um 11:44 Uhr)
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13.11.2006, 00:44 #6
Krauseminze, Minze, krause
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Ich versprech: ich arbeite da noch dran. Mögt iht denn noch ein, zwei Strophen mehr lesen?
ich würde mich über mehr Strophen freuen - mir gefällt ja wie gesagt die Geschichte und wenn du sie ausbaust (am besten auf dem Niveau deiner ersten Strophen hier) dann kann ich nur sagen: gerne- aber ich denke, wenn du schon noch Strophen hinzufügst, dann sollten diese auch die Story erweitern, denn sonst wirkt es ein wenig in die Breite gezogen und das wäre ja schade
und wenn du dann noch die angesprochenen Problemstellen ausbesserst, dann bin ich komplett zufrieden
liebe grüße
flamme
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13.11.2006, 09:48 #7
Flamme des Westens
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Liebes Kätzchen,
wie du ja weißt mag ich eigentlich Märchen, aber dein "Gedichtemärchen" springt mir ein wenig zu sehr in der Handlung, vielleicht habe ich aber auch einfach nicht genug Phantasie um die Fragen zwischen den einzelnen Strophen zu füllen, wenn du also noch mehr Strophen hast, dann verlänger das ganze doch, ev. beantworten sich meine Fragen durch deine Erweiterung. Du siehst also man sollte seiner ursprünglichen Inspiration nicht zuwider handeln. Über den Stil deines Gedichtes kann ich dir nicht viel sagen weil ich davon keine Ahnung habe, jedoch gefällt mir zu einem "altmodischen Märchen" auch ein altmodischer Ton. Vielleicht kannst du mir noch erklären warum du den Mann einmal Junker nennst? Ich dachte immer Junker wäre die Bezeichnung für einen jungen(unverheirateten?) Mann, aber du schreibst ja eindeutig, dass er verheiratet war und eine eigene Tochter hat. na ja es ist aber auch durchaus möglich dass ich hier was falsches im Kopf habe.
Ganz viele liebe Grüße
Babsi
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13.11.2006, 11:53 #8
schnurrende Feder
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Hallo Flämmchen,
Zitat von Flamme
Ich sag dir, was ich eigentlich im Kopf hatte: Die Hugenottenvertreibung aus Frankreich-
was mir dann während des Schreibens entglitten ist
Aber das war dann wohl nix. Mal sehen, ob ich noch was Vernünftiges hinbekomme.
Danke für deine Rückmeldung
Liebes Babsilein,
genau das ist es. Es ist zu wirr und unverständlich.
Aber...schau, was ich an Flamme schrieb.
Der altmodische Ton bleibt
Ansonsten schau ich, dass ichs überarbeite.
Kann aber dauern
Lieben Gruß an euch,
KatziNickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
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17.11.2006, 06:33 #9
schnurrende Feder
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Hallo meine Lieben,
mir ließ der vermurkste Text keine Ruhe.
Ich habe jetzt eine stark veränderte Version eingestellt.
Bitte schaut, ob euch diese gefällt.
Und wenn ihr Vorschläge habt, immer her damit
Falls nicht, verschrotte ich die Sache
Meinen herzlichsten Dank im Voraus.
Lieben Gruß,
dat Grübel-KatziGeändert von Chavali (17.11.2006 um 06:37 Uhr)
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17.11.2006, 07:01 #10
Flamme des Westens
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Liebes Kätzchen,
einige Unebenheiten sind mir noch aufgefallen,hab aber leider jetzt keine Zeit,muß die Kinder schulfertig machen aber ich komme noch mal auf dich zurück, versprochen.
bis gleich
Babsi
Edit: sodele ,bin ich´s wieder...
Liebe Katzi, die ersten zwei S. finde ich voll Ok, das einzige wäre in der 2S. 1.Z könnte man das "und" weglassen,klingt mir zu sehr nach Füllwort.
In der 3S.1Z.könnte man von der Bedeutung her vielleicht besser ein "nun" einsetzten statt eines "nur".
dan schreibst du " der seinen Stolz" da fände ich es besser "den der seinen..."
Ausserdem fehlt mir auch etwas der Zusammenhang bei dem "der ihn belog und tausenfach betrog". Es geht doch darum, dass er Rache will für den Tod des Bruders, wo ist er denn da belogen und betrogen worden. Das "betrogen" könnte ich noch verstehen: Betrogen um das gemeinsamer erleben mit dem Bruder aber sonst find ich keinen Hintergrund für deine Worte.
In der 4S. 3Z.würde ich das "e" bei "Haupte" weglassen. Sind in der kurzen Zeile ein bischen viel "Haupte-Sturme" ist natürlich geschmackssache aber das klingt ein wenig zu übertrieben in meinen Ohren. In der letzten Zeile schreibst du dann "den Bann zu brechen" hier ergeht es mir so ähnlich wie bei den belogen und betrogen, da fehlt mir wieder der Hintergrund es geht doch immer noch um den Tod des Bruders? Von welchem Bann sprechen wir denn jetzt? Ist vielleicht auch nicht sinnvoller aber den"Todesfluch zu brechen" käme mir da noch in den Sinn .
In der 5S. finde ich klingt "das große Tor" besser als das"Eisentor"gerade in Verbindung mit der nur spaltgroßen Öffnung. Das unterstreicht für mich noch einmal eher den Gegensatz. Denn das Eisentor sagt ja nichts über die Größe aus, kann ja ein ein kleines Türchen sein. So klingt es mächtiger, findest du nicht? In der letzten Zeile ist mir ein Widerspruch aufgefallen, kann aber auch mal wieder an mir liegen. Du schreibst "erblassend brach der Wille". Aber wenn man etwas zerbricht, geschieht das doch sehr plötzlich quasi mit einem Knall, das erblassen nimmt mir etwas von der Wirkung. Meiner Meinung nach müßte da eher so was wie "krachend" oder so hin. Jetzt ist das natürlich ein sehr umgangssprachliches Wort, vielleicht findest du ja etwas das es besser ausdrücken kann. Tut mir leid ich kann es nicht besser erklären.
In der 7S. schreibst du das der Vater im Kriegerfeld starb, müßte es nicht richtig heißen "auf" dem Feld? Ich weiß es wirklich nicht. Eventuell kann da ja jemand anderes beantworten? Sagt man nicht auch "er fiel auf dem Feld der Ehre"?Dann finde ich den Reeim mit "Königs" und "untertänig" nicht sehr gekonnt. Kannman den Satz so umstellen das es irgendwie "untertänigst" heißt? Das passt meiner Meinung nach ein bischen besser, oder nicht?
In der 8S. 2Z. schreibst du schon wieder Bruder, das ist zwei mal kurz hintereinander, Wie fändest du es, es so zu schreiben:"durch deines Vaters Schwert er starb"
Ausserdem schreibst du das es ihm schwer fällt von der Rache zu lassen, aber der Vater ist doch tot und keine Rache mehr möglich. Heißt das etwa er hat tatsächlich überlegt statt dessen das Mädchen zu töten oder die Burg anzustecken? (Schock)
Weiter schreibst du (nicht wortwörtlich), dass das Pferd das Mädchen umwarb. Aber ich glaube nicht das du es tatsächlich so meintest? Wie klingt denn" er auf seinem tänzelnden Ross die Frau umwarb"?
So Kätzchen ich hoffe dieser Block ist nicht allzu verwirrend und du kannst erkennen was ich meinte, sonst stehe ich dir jederzeit für Nachfragen zur Verfügung. Alls in allem gefällt mir deine 2 Version schon viel besser als die erste.
Aber warte erst mal ab was die Anderen schreiben denn ich kann mit meiner Kritik auch total daneben liegen.
GAnz liebe Grüße
deine BabsiGeändert von badico (17.11.2006 um 10:22 Uhr)
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17.11.2006, 09:41 #11
schnurrende Feder
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Liebes Babsi,
mir liegt viel an dem Text, deshalb freu ich mich, dass du noch einmal schauen möchtest.
Danke für deine Zwischenmeldung
Lieben Gruß,
Katzi
Ebenfalls edit
Liebe Babsi,
vielen lieben Dank erst einmal für die viele Arbeit, die du dir gemacht hast.
Ich weiß um die vielen Pferdefüße; im Verständlnis klafft da eine Lücke...
Ich würde das nur wegkriegen, wenn ich die Sache noch länger machte.
Mal sehen...auf jeden Fall arbeite ich deine Kritik erst einmal durch.
Und nun noch eins: du brauchst doch nicht immer zu denken,
dass ich mit Kritik nicht umgehen kann.
Im Gegenteil - guck mal, was Strassenreimer bei "Eis der Arktis" geschrieben hat, und meine Antwort darauf.
Kritik finde ich gut, wichtig und hilfreich, nur so kann man sich ja verbessern.
Lob ist toll, wenn der belobte Text wirklich perfekt ist.
Das wiederum ist natürlich auch ein wenig Geschmackssache, aber das finde ich dann schon heraus
DankebussiGeändert von Chavali (17.11.2006 um 10:59 Uhr)
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18.11.2006, 18:27 #12
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liebe Supikatzi
ach hier war das mit dem 2. Edit (P.P.S) - das habe ich wohl was mit dem Feuervogel verwechselt, aber egal
zum Gedicht: die neue Version finde ich besser als die erste, aber mir fällt es immernoch schwer, das Ende nachzuvollziehen
ob du das Gedicht verschrottest oder nicht, ist deine Sache, aber ein paar Vorschläge habe ich anzubieten:
in dem man seinen Bruder einst erschoss,
durch deines Vaters Schwert mein Bruder starb,
Er wird sich rächen nur um seiner Ehre Willen,
wird töten ihn, der seinen Stolz zerbrach,
der einst den Bruder zornig niederstach,
vernichten ihn und seine Rache stillen.
nun bleibt nur das Problem vom 3. Vers der ersten Strophe, vielleicht so:
Im Donnergrollen sich ein Reiter vorwärtskämpft,
durch Waldesdickicht sichtet er das Schloss,
in dem das Blut von seinem Bruder floss,
verhaltnen Trabes er die Schritte dämpft.
erhebt sein edles Haupte wie zum Sturme stolz
erhebt sein edles Haupt wie vor dem Sturme stolz
dann widersprichst du dich hier noch einmal:
Dem kühnen Junker blieb das Herz fast stehn.
im ersten Fall könntest du schreiben:dem jungen Mädchen blieb das Herz fast stehen,
im 2. Fall würde ich Junker durch Ritter oder etwas ähnlichen ersetzen, denn ein Ritter ist ja nicht gleich ein Junker (Junker=Sohn eines Adligen Landbesitzers)
Mein Vater fiel im Kriegerfeld des Königs." ---
Gebeugten Rückens er von dannen geht,
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geschlagner Geist nur noch das eine fleht,
Die Kindfrau wäre seine Königin.
außerdem stört das Wort Kindfrau - es ergibt keinen Sinn für mich
bis zum letzten Vers gefällt mir die Story, die den Titel dann auch erklärt, aber leider offenbart sich mir dieser letzte Aspekt deiner Geschichte, den du mit dem letzten Vers verdeutlichen willst, nicht
die verwendete Sprache gefällt mir sehr, besonders die 2. und die 6. Strophe gefallen mir
verschrotten würde ich das Gedicht nicht, auch wenn es vielleicht nicht dein bestes ist - aber das macht ja nichts
liebe grüße
flamme
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19.11.2006, 00:46 #13
Es war ein Versuch
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Hallo Katzi!
Habe gerade beide Versionen deiner Grundidee gelesen und ja, die überarbeitete gefällt mir viel besser.
Und nein, verschrotten sollte man keine Gedichte, da man dadurch auch einen kleinen Teil seiner früheren Einfälle,Interessen,Ideale ect. verwerfen würde. Ich denke auch, dass es eventuell noch ein bisschen ausbaufähig ist, aber der Hintergedanke und die Sprache gefallen mir sehr.
Flämmchens Vorschläge finde ich gut.
Vielleicht könntest du in der bereits oben angesprochenen Stelle statt "Junker" einfach "Jüngling" nehmen.
Und wenn ich deine letzte Zeile richtig auffasse (), dann würde ich "die Maid wär` seine Herzenskönigin." schreiben, aber vielleicht liege ich ja mit meiner Auffassung auch komplett daneben...dann solltest du meinen Vorschlag einfach überlesen,ja?
Hmm also mit einer schönen heißen Tasse Tee lässt sich dein Gedicht gerne lesen, Katzi.Ich werde diesen Faden auf jeden Fall im Auge behalten.
Man liest bestimmt bald wieder.
Liebe Grüße,
Kügelchen
PS: Hmm...Katzi, ist das eine Ode? Ich kenne mich da leider nicht aus...Ich frage trotz der Gefahr, dass alle schmunzeln dürfen.
"Kunst ohne Ethik ist Kosmetik"
(Marina Abramovic)
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19.11.2006, 00:55 #14
Heimatloser
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Darf ich mal stellvertretend antworten?
Nein, ist keine Ode, da diese normalerweise keine Endreime enthält.
Gruß,
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19.11.2006, 14:20 #15
schnurrende Feder
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Ohn noch Vorschläge, ich freue mich
Liebes Flämmchen,
toll, dass du dir nochmal Gedanken gemacht hast und ich übernehme mal deine Vorschläge 1:1 - danke,
auch für den Zuspruch, dass ich den Text nicht verschrotten soll
Hallo Kugel,
auch deine Idee liess mich die betreffende Zeile nochmals ändern - junge junge, ich glaub fast,
der Text wär was fürs Arbeitszimmer gewesen
Schön, dass du meinen Text bei einer schönen Tasse Tee gelesen hast - ich mag auch Tee...
und dass er dir trotz aller Schwächen gefällt. Danke dir.
Hallo Flo,
gut, dass du erklären kannst, was eine Ode ist. Ich wusste auch nicht, dass diese normalerweise keine Endreime enthält.
Danke für Aufklärung.
Lieben Gruß,
dat Schloss-KatziNickänderung: supikatzi wurde zu Chavali
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