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15.11.2006, 19:23 #1
getrocknet
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Hilfe für mein unfertiges Gedicht!!!
Winterzeit
Wenn…
Erster Sonnenstrahl den Morgen küsst,
klirrende Kälte langsam weicht,
Eiszapfen Tropfen von Dächern weinen,
sanfte Brise über Felder streicht.
Kristalle an den Fenstern schmelzen,
Schneeflocken langsam wässrig werden.
Grün aus weiß bedeckten Wiesen ragt,
und letzte Schneefamilien sterben.
Werd ich an deiner Seite geh’n,
Hand in Hand mit dir spazieren.
Bewundern all die ersten Blumen,
wenn noch Fingerspitzen frieren.
Doch Blätter sind noch farblos,
musst geduldig sein - lange Zeit.
Selbst der Herbst steht uns bevor.
Denn jetzt, bin ich noch nicht bereit!
So... dies wäre mal mein (noch nicht fertiges) Gedicht!
ich brauche dringend Tips, denn irgendwie werde ich mit diesem Gedicht nicht alleine fertig! es ist mir aber doch etwas zu schade, einfach aufzugeben!
Wäre schön, wenn ihr mir Verbesserungsvorschläge geben könntet...
Was die Metrik und allgemein alles betrifftwürde mich seeehr freuen!
p.s vorallem der Schulss macht mir grosse sorgen!!
Ang
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15.11.2006, 20:13 #2
gefaltet
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Hallo,
Metrisch sieht es so aus:
XxXxXxXxX
XxxXxXxX
XxxXxxXxXx
XxXxXxXxX
xXxXxXxXx
XxxXxXxXx
XxXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
XxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXx
xXxXxXx
XxXxXXxX
XxXxXxX
xXxXxXxX
Du bricht die Alternation an drei Stellen. Die betrifft Worte, die halt einfach keinen Nebenakzent herausbilden (klirrende, Eiszapfen, Schneeflocken). Mich stört das eigentlich weniger als die Ellipsen – du lässt z.T. Wörter aus, die für meinen Geschmack nötig wären, um nicht in Bruchstücksprache oder z.T. Kindersprache zu verfallen (z.B“ musst geduldig sein – lange Zeit“).
Du wechselst ja eh an den Versanfängen die Betonung, dann kann man doch auch gerade die Brücke mit den fehlenden Worten schlagen, finde ich.
Auch der Auftakt ist nicht ganz glücklich gewählt m.M. nach, denn es heisst ja „Wenn... erster Sonnenstrahl den Morgen küsst“ – das könnte man syntaktisch schöner einfädeln (z.B. „Wenn ein erster Sonnenstrahl den Morgen küsst“
Dass du das nicht falsch verstehst, grundsätzlich finde ich es schon mal gut. Es liest sich auch zügig. Kritikpunkte von mir sind eher die Syntax und die Verwebung der einzelnen Verse. Meiner Meinung nach könnte es gewinnen, wenn die Versanfänge einheitlich wären (nicht unbedingt alle Betont, bzw. unbetont, aber doch über die Strophen gleich).
Lieben Gruss Andvari
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16.11.2006, 15:13 #3
getrocknet
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hallo Andvari!
Danke für deine Hilfe und Kritik!
naja... wie gesagt! metrisch stimmt da noch gar nichts
Ich habe nun versucht diese Wörter, welche du für nötig empfindest, einzufügen!
Ich will einfach nicht, dass es wie en Text tönt!
was jezt glaub ich der Fall ist! naja, schaus dir mal an!
Wenn ein erster Sonnenstrahl den Morgen küsst,
die klirrende Kälte langsam weicht,
Eiszapfen Tropfen von Dächern weinen
und eine sanfte Brise über Felder streicht.
Wenn Kristalle an den Fenstern schmelzen,
Schneeflocken langsam wässrig werden,
Grünes aus bedeckten Wiesen (sprießt/ ragt?)
und letzte Schneefamilien sterben.
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Werd ich an deiner Seite geh’n,
Hand in Hand mit dir spazieren.
wir bewundern dann die ersten Blumen,
auch wenn noch Fingerspitzen frieren.
Doch Blätter hängen an den Bäumen,
weit entfernt ist unsre Zeit.
Selbst der Herbst steht noch bevor,
denn jetzt, bin ich noch nicht bereit!
Findest du dies besser?!
keine Angst, ich versteh deine Kritik nicht falsch!
ich freue mich IMMER über hilfe, sonst hätte ich dieses Gedicht nicht in die
Gedichtewerkstatt getan!
Alsoo... nochmals vielen Dank und liebe Grüsse
Ang
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21.11.2006, 09:28 #4
gefaltet
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Hallo Ang
Ja, ich persönlich finde es klar besser so. Natürlich hat man vollkommen freie Wahl im Einsatz der poetischen Mittel und kann problemlos Bild an Bild reihen und Inhalte hermetisch verschlüsseln, ohne syntaktisch irgendwie an vordefinierte Muster gebunden zu sein. Aber in deinem Werk finde ich es so ganz klar stimmiger, da bereits in der vorhergehenden Version einfache, klare Bilder und das Sinnieren nach dem Wesen der Zukunft dominiert. Es ist nicht unbedingt nötig, die Sprache auf Gedeih und Verderb „speziell“ und ungewöhnlich klingen zu lassen – genau so wenig, wie dies verboten ist. Für mich ist es einfach eine Frage der Stimmigkeit, wie gesagt.
Wenn ich das Ding so ansehe, dann siedle ich es auf alle Fälle schon jetzt klar über dem durchschnittlichen Gedicht hier an. Es hat einen durchgehenden, nachvollziehbaren inhaltlichen Faden bzw. Fluss – d.h. es weiss im Prinzip, was es will.
Verbesserungen sähe ich schon noch in der einheitlicheren Gestaltung (formal) und in der sprachlichen Originalität (ich finde z.B. das Weinen der Eiszapfen gut, auch oder gerade weil das Bild gegen die inhaltliche Ebene läuft). Gewisse andere Bilder sind doch schon sehr abgegriffen (Z.B. Sonnenstrahl küsst den Morgen).
Wenn du zwischen spriesst und ragt eine Entscheidungshilfe möchtest, dann würde ich ragt nehmen – eine Begründung müsste ich mir noch einfallen lassen...
Ausrufezeichen würde ich sehr, sehr sparsam einsetzen (im Post und im Gedicht). Es wirkt (im Gedicht) häufig sehr platt. Hier zum Beispiel fühle ich mich am Schluss als Leser fast so, als ob ich angeschrieen werde... irgendwie hackt mir das die Gedanken am Schluss ab und ich werde nicht animiert, weiter zu sinnieren.
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