Reiselust und weiser Frust

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Reiselust

Ich hab zuhause nichts versäumt,
doch mich selbst aus dem weg geräumt.
Warum drängt man mir Regeln auf?
Bestimmt nicht meinen Lebenslauf!

Es wird Zeit, schnell zu verschwinden,
um all den Stress zu überwinden!
So langsam ist es echt genug!
Doch welches Ziel ist für mich klug?

In den Süden will ich reisen!
Lichte, fremde Werte preisen!
Marokko, Spanien, Portugal -
zeig mir was Neues, Erdenball!

Weiter auf rüdem Atlantik,
such ich die wilde Romantik;
unten versunkene Schätze
- Beweise der Menschenhetze

gold`ne Kuppeln, weiße Fliesen,
edle Düfte reizen zum niesen.
Schwarze Haare und Bronzehaut,
rasch erscheint mir alles vertraut!

Im tiefsten Staunen seh ich`s dann:
durch die Welt schau ich mich selber an.
So find ich mich wieder in Reflexion,
mein wahres Ich wartete schon…

[StefViel]

Dein Gedicht gefällt mir soweit gut!
Teilweise solltest Du aber noch ein wenig herumpfeilen; Fliesen halte ich nicht für besonders poetisch...

[yaira]

Hallo,

die Idee der Reisebeschreibung zum Ich ist ja an sich ganz nett. Allerdings hat dein Gedicht einen großen Makel: man holpert von Zeile zu Zeile, da kein anständiger lesefluss zustande kommt. Eine etwas einheitlichere Metrik würde deinem Text nicht schaden!
Auch ist der Paarreim nicht besonders klug gewählt, da sich das Gedicht durch diesen eher humorig liest und der nachdenkliche Klang am Ende dadurch ziemlich untergeht.
Ich würde an deiner Stelle an diesen Punkten unbedingt noch einmal arbeiten.

Grüße
yaira