Thema: Sonnenuntergang
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27.11.2006, 19:59 #1
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Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Leise lief sie ihre Wege,
kommend aus dem Morgenland.
Stund um Stund stand Er am Stege,
wachend bis sie angelangt.
Golden wird sie gleich einsinken,
tief in die Unendlichkeit,
wird nun ihre Ruhe finden,
strahlend voll Zufriedenheit.
Stolz den Horizont passierend,
schickt sie einen letzten Strahl,
Heil gewinnend Angst verlierend,
taucht sie in den ewgen Gral.
Dort im ersten wahren Morgen,
strahlt sie heller als zuvor,
schwebend frei von allen Sorgen,
lauscht sie rein dem Engelschor.
Na, wie gefällt es euch?Geändert von Occopa (14.12.2006 um 14:46 Uhr)
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27.11.2006, 20:35 #2
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Hallöchen Occopa,
also mir gefällt es ziemlich gut!
Sonne und Mond (meinst du doch mit ER oder?) werden zwar öfters personifiziert, trotzdem gefällt mir deine Verdichtung des Themas.
Die Metrik ist meiner Meinung nach auch recht sauber, aber da solltest du lieber auf das Urteil anderer Mitglieder vertrauen, bin da nicht sooo bewandert.
Gern gelesen+geträumt
glg liniSchnee glitzert nur, wenn man langsam genug geht...
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27.11.2006, 21:06 #3
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Hey Lini, schön das dir mein Gedicht gefällt,
doch leider muss ich dich enttäuschen, denn der Mond ist mit ER nicht (primär) gemeint. Obwohl diese Interpretation natürlich voll und ganz in den Kontext passend könnte, aber halt nur in den einen, den "Natur-beschreibenden".
Ich gebe zu, dies ist vielleicht nicht recht eindeutig, aber vielleicht erkennst du ja wer gemeint ist, wenn du das gedicht noch einmal liest, und vielleicht auch auf die zwei Ebenen achtest, die in diesem Gedicht verarbeitet worden.
Und als kleiner Tipp am Rande, wäre es "nur" der Mond, dann hätte ich es doch eher in die Rubrik Natur und Jahreszeiten gepostet oder?
Aber das ist ja auch egal, wichtig ist, dass es dir gefälltvielleicht lese ich ja auch bald ein Gedicht von dir hier, bin ja noch ziemlich neu.
Lieben Gruß, von Kopf bis Fuß,
wünscht dir
von hier
OccopaGeändert von Occopa (27.11.2006 um 21:08 Uhr)
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27.11.2006, 21:07 #4
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Hallo,
ich finde das Gedicht wirklich Klasse. Man muss schon genauer hinsehen, um den Sinn dahinter zu erkennen, und selbst dann ist man sich nie wirklich sicher, was nun der wahre Sinn ist...
lg
eduardoWer Zufriedenheit sucht,
ist mit der Suche nie zufrieden.
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27.11.2006, 23:06 #5
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Hallo Occopa,
beim 2. Lesen musste ich an einen Phönix denken, der verglüht und dann schöner und voll Kraft aus der asche wiedergeboren wird...
Dennoch klärt sich das ER und nun auch das SIE nicht wirklich...
naja ich denke weiter...
lg liniSchnee glitzert nur, wenn man langsam genug geht...
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28.11.2006, 17:09 #6
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Na bevor ich hier alles erkläre, hat vielleicht der ein oder andere auch noch eine Idee, bzw. Interpretation meines Gedichtes vorzuschlagen.
Ich dagegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, d. i. die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. [E.Kant]
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28.11.2006, 17:23 #7
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hallo!!
mhm.. also ich habe bei "sie" auch immer an die Sonne gedacht.. und bei er.. naja eben ein mann, der die sonne mag..
ok, klingt ehrlich gesagt ziemlich doof..
vielleicht ist es auch eine Faru("sie"), die strahlt, die so wunderschön ist (für den mann) und der mann betet sie an, wie die Sonne..
wie wärs damit??
JuliaCapulet"Leuchtende Momente - nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen." (Rabindranath Tagore)
Copyright auf alle meine Werke!!!
JuliaCapulet
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28.11.2006, 17:28 #8
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Sonne ist gut
Aber die Metaphorik passt noch auf ein anderes Thema, wie gesagt, wäre es nur die Sonne stünde das Gedicht hier doch bei naturbeschreibungen und JahreszeitenIch dagegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, d. i. die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. [E.Kant]
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28.11.2006, 17:33 #9
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ja, wie gesagt, was ist mit dem Mann, der eine Frau liebt..??
"Leuchtende Momente - nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen." (Rabindranath Tagore)
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JuliaCapulet
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04.12.2006, 14:34 #10
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Danke challenger, das mit der Seele geht auf jeden fall in die richtung in die ich gedacht habe, neben der eigentlichen naturbeschreibung natürlich.
Ich dagegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, d. i. die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. [E.Kant]
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13.12.2006, 13:45 #11
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hi,ich finde das Gedicht schön,doch den sinn habe ich noch nicht ganz raus!
aber ich findde es klasse!
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13.12.2006, 19:21 #12
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Hallo Occopa,
ich finde dein Werk gut und stimmig...ich mußte es mehrmals lesen denn die einfachen Bilder täuschen doch ziemlich über den Inhalt hinweg. Vordergründig denkt man gleich in Strophe 1 an die Sonne wozu ja schon der Titel gern verführt (Absicht?).
Ich versuche mich mal an einer Interpretation *gg*:
Zitat von Occopa
Dann "Er", warum groß? vielleicht als Hinweis, dass er hier kein Mann/ Liebhaber ist, sondern vielleicht ist Gott gemeint oder das Göttliche? Insofern wäre dann eine Deutung in die Richtung, dass Gott (ich bleibe mal bei Gott möglich ist aber auch das Göttliche schlechthin jenseits von Bibel und Katechismus) ihren Lebensweg überwacht hat bis "sie angelangt" ist ....bei ihm? möglich. Abwarten.
Zitat von Occopa
"Unendlichkeit" "Ruhe finden" klingt für mich sehr nach dem Leben nach dem Tod (oder Leben) vielleicht ein Übergang von ihr -der Seele- in das große Ungewisse, Nirwana, Paradies wie immer man es nennen mag.
Zitat von Occopa
Zitat von Occopa
Liege ich mit meiner Deutung völlig daneben?
Ach ja da fällt mir noch ein....wenn dieses Ding bei 'Trauer und Düsteres' stehen würde käme für "Er" auch noch ein liebender Partner in Betracht, der vielleicht am Totenbett Wache hält bis zum Schluß...allerdings müsste dann die Stimmung insgesamt dunkler und trauriger sein und dunkel und traurig ist hier nur eines und das ist der Titel. 'Untergang'. Wenn ich mir die insgesamt hoffnungsfrohe und helle Stimmung im Gedicht anschaue (durch Worte wie "golden", "strahlen"--->gleich in drei Strophen!,, "Morgen", "schweben" etc) ist es fast schade dass der Titel doch ein bisschen düster wirkt. Sicher ein Sonnenuntergang ist etwas Schönes...steht aber auch für die anbrechende Nacht, etwas Dunkles, Fremdes, Beklemmendes, oder drohendes Unheil eben einen Untergang.
Und ein Untergang ist hier m.E. nicht gemeint vielmehr klingt überall die Hoffnung auf einen Übergang in eine andere (bessere? ich denke ja, das wird hier ausgedrückt) 'Dimension' -wie immer man es nennen mag- durch.
Sehr gern gelesen und kommentiert
strahlendeGrüße
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15.12.2006, 18:21 #13
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Ja bluepat, was soll ich sagen?
Mich freut es richtig, dass du mein Werk so gedeutet hast, wie ich es mir beim Schreiben gedacht habe.
Der kleine Fehler, den du bei "Golden" entdeckt hast, habe ich schon behoben, es handelte sich hierbei tatsächlich um einen Tippfehler. Dass du ihn entdeckt hast, zeigt nur wie aufmerksam du mein Werk gelesen hast *freu*
Dass der Titel übrigens etwas düster klingt und somit im Kontrast zum Inhalt steht ist durchaus kein Zufall. Es soll vielmehr deutlich werden, wie sehr doch Tot und die (meine) Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod zusammenhängen und dass der scheinbare Untergang (scheinbar traurig) doch immer noch mit der Fröhlichkeit im jenseitigen Leben verbunden ist.
Natürlich werden diese Meinung nicht alle anderen hier teilen, vor allem die, die nicht unbedingt an Gott glauben, aber es ist ja auch eine persönliche Ansicht, die aber selbstverständlich auch objektiv gesehen richtig ist *hust*
Mit freundlichstem Gruß grüßt dich OccopaIch dagegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, d. i. die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. [E.Kant]
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