Thema: Leb Wohl
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03.12.2006, 20:16 #1
gefaltet
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Leb Wohl
Manchmal, wenn ich die anderen Glücklich sehe,
bilden sich hinter meiner lachenden Maske Tränen.
Tränen voller Traurigkeit, sie bemerken das ich flehe.
Keiner sieht wie sehr ich Leide,
nicht mal meine Freundin- einfach keine.
Ich gehöre nicht dazu, nicht hier her.
Bin ganz anders als meine Freunde,
sie merken es nicht- ich kann nicht mehr.
Abschied ist ein bedeutendes Wort,
ich sage "Leb wohl" und gehe fort.
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17.12.2006, 19:13 #2
gefaltet
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Sorry wenn ich jetzt Spanne, aber ich brauche mal eure Hilfe,
könntet ihr oder einer von euch anhand dieses Gedichtes die Metrik erklären, die ist hier nicht vorhanden, weil ich es noch nicht kann.
Es wäre echt total nett wenn einer bereit wäre es mir zu erklären.
Jeder Versuch zählt.
mfg AnKa
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20.12.2006, 13:29 #3
Kiwifrüchtchen
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Hallo Anka!
Auf Deine Anfrage hin moechte ich versuchen, dir ein paar Gedankenanstoesse zu geben, wie Du auch in ein Ungereimtes einen guten Lesefluss reinbringen kannst.
Manchmal, wenn ich die anderen gluecklich sehe...
XxxxxXxxXxXx
bilden sich hinter meiner lachenden Maske Traenen...
XxxXxXxXxxXxXx
Bei diesen zwei Zeilen siehst Du schon, dass keine Gleichmaessigkeit in der Metrik vorhanden ist. Daher kommt kein Leserhytmus zustande.
Auch die Silbenanzahl hast Du nicht eingehalten.
Somit ist Dein Text kein Gedicht, sondern eine Erzaehlung.
Ich moechte Dir anhand der folgenden Zeilen aufzeigen, wie man Rhytmus reinbringen koennte, ohne grosse Veraenderungen des Inhalts.
Keiner sieht, wie sehr ich leide,
nichtmal meine Freundin - einfach keine.
Ich gehoere nicht dazu, nicht hier her.
Bin ganz anders als meine Freunde,
sie merken es nicht - ich kann nicht mehr.
Abschied ist ein bedeutendes Wort,
ich sage 'Leb wohl' und gehe fort.
XxXxXxXx
XxXxXxXxXx
XxXxXxXXXx
XxXxxxxXx
xXxxxxXxX
XxxxxXxxX
xXxxXxXxX
Keiner sieht, wie sehr ich leide,
nichtmal Freunde - einfach keiner.
XxXxXxXx
XxXxXxXx
Ich gehoere nicht hierher,
bin ganz anders als die Freunde.
Keiner merkt's - ich kann nicht mehr.
XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX
Abschied ist ein schweres Wort;
sag: "Leb wohl" und gehe fort.
XxXxXxX
XxXxXxX
Auch wenn die Metrik nicht durchgaengig gleich ist... lies es einfach ein paarmal und Du wirst merken, dass Du in einen Rhytmus reingleitetst.
Das hier soll kein Verbesserungsvorschlag sein, bloss eine Demonstration, wie es aussehen koennte, dass es geschmeidiger wird.
Ich hoffe, ich konnte in bescheidenem Rahmen ein wenig weiterhelfen.
Mfg
LailanyGeändert von Lailany (20.12.2006 um 13:36 Uhr)
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20.12.2006, 18:32 #4
gefaltet
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Danke euch beiden
Naja bis her , schön und gut, aber wie setz ich nun die Metrik ein?
Ich weiß wohl das X eine betonte Männliche silbe ist und
x eine unbetonte Weibliche Silbe.
Aber verstehen tu ich es leider immernoch nicht.
Es hört sich wirklich besser an, vielleicht versuchen es noch andere, oder Lailany, versuchst du es in einer pn mir zuerklären?
mfg AnKa
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20.12.2006, 18:40 #5
Heimatloser
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Ich versuchs mal mit ein paar Worten. Es gibt betonte und unbetonte Silben, dargestellt als X und x. Das mit weiblich oder männlich hat etwas mit den Kadenzen, den Endungen eines jeden Verses zu tun, dazu später mehr.
Wenn du ein Gedicht mit festem Metrum schreibst, dann klingt es besser. Sprich du schreibst im Jambus (xX), Trochäus (Xx), Anapäst (xxX) oder im Daktylus (Xxx).
Wenn du dein Gedicht duchgehend im Jambus schreibst, würde es fröhlicher klingen, im Trochäus klingt es düsterer. Klar kann man auch ein fröhliches Gedicht im Trochäus schreiben, bedarf jedoch ein wenig mehr Gefühl und ist für den Anfang nicht so zu empfehlen.
Du schreibst jetzt meinetwegen ein trauriges Gedicht, versuchst den Trochäus zu verwenden, dann versuche vielleicht einen 5 hebigen Trochäus, also 5 betonte Silben pro Vers:
XxXxXxXxXx
oder
XxXxXxXxX
Das erste wäre ein 5 hebiger Trochäus mit weiblicher Kadenz, also unbetontem Ende, dieser klingt beim Lesen ein wenig weicher, der zweite hat eine härtere Endung, kann also z.b. einen Vers welcher im Imperativ steht unterstreichen.
Dies ist jetzt sicherlich nicht die beste Erklärung, weil ich lediglich an der Oberfläche kratze, aber schau mal ins Sprechzimmer den ersten Thread dort, dort wird erklärt und beschrieben.
Gruß,
FloNeustes Werk aus meiner Feder:
Liebe und Romantik - Schlaflied (für L.), Ein Leiserwerden, ohne TitelVerzweiflung schreit nicht, Verzweiflung schweigt.
Die Melancholie des Seins - Fortsetzungsgeschichte
Die Melancholie des Seins - Gesammelte Werke
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20.12.2006, 18:45 #6
gefaltet
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Den hab ich schon gelesen
Aber jetzt, Gott sei Dank habe ich mehr verstanden
Ich glaube es wird Zeit mein nächstes Gedicht mal mit Metrik auszuprobieren.
Sehr sehr herrzlichen Dank.
Und falls wir nicht mehr schreiben, Fröhliche Weihnachten
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